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Grün, interaktiv und bisher noch dialogfrei: Daimler Nachhaltigkeitsbericht 2011

Grün ist die vorherrschende Farbe bei der Online-Präsentation des Nachhaltigkeitsberichts der Daimler AG. Das passt zur neuen politischen Farbe im Ländle. Die Unternehmenswebsite erstrahlt dagegen in blau, bietet jetzt aber einen sehr prominenten Hinweis auf den interaktiven Bericht zur gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung. Einen Bericht mit Stärken und Schwächen.

Stuttgart > Grün ist die vorherrschende Farbe bei der Online-Präsentation des Nachhaltigkeitsberichts der Daimler AG. Das passt zur neuen politischen Farbe im Ländle. Die Unternehmenswebsite erstrahlt dagegen in blau, bietet jetzt aber auch einen sehr prominenten Hinweis auf den interaktiven Bericht zur gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung. „Kurzfristiges Wirtschaften ist unsere Sache nicht. Daimler schafft nachhaltig Wert: technologisch, wirtschaftlich, aber auch im Hinblick auf Umwelt und Gesellschaft“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG, Dieter Zetschke, in einem Video auf der Startseite. Zetschke: „Nachhaltigkeit ist eines unserer zentralen strategischen Ziele“.

Das Kapitel „Nachhaltigkeitsstrategie“ in dem Bericht enttäuscht dann aber, denn es enthält allgemeine Zielbeschreibungen und keine echten Strategieinformationen. Deutlich informativer erscheinen die angebotenen Kennzahlenvergleichen. Dort findet sich echte Interaktivität, der Nutzer kann die ihn interessierenden Kennzahlen auswählen und sich für die Ökologie beispielsweise bis ins Jahr 2000 zurückreichende Zahlenreihen anzeigen lassen. Ökologische Kennzahlen beziehen sich dabei sowohl auf die Produkte als auch auf das Unternehmen selbst. Einen guten Einstieg in den Bericht bietet auch der GRI-Index, der nicht nur den Erfüllungsgrad zu den jeweiligen Kriterien anzeigt, sondern Links zu den entsprechenden Passagen im Bericht anbietet.

Interesse zieht das Nachhaltigkeitsprogramm 2010-2020 auf sich, in dem Daimler Ziele für seine nachhaltige Entwicklung benennt. So soll etwa die Zahl der Frauen in leitenden Führungspositionen bis 2020 weltweit 20 Prozent betragen, was wohl eher an der unteren Grenze des Wünschenswerten liegt und in manchen Ländern bereits durch gesetzliche Vorgaben überholt ist. Das Nachhaltigkeitsprogramm 2010-2020 versteht Daimler „nicht als statisches Zielprogramm“, es zeige vielmehr die „wesentlichen Zielhorizonte“ des Nachhaltigkeitsengagements auf, die ständig an neue Marktbedingungen veränderte Stakeholder-Erwartungen anzupassen seien. Zu den Stakeholder-Dialogen bietet der Autobauer ziemlich komplexe Grafiken an, jedoch keine Lösung, die solche Dialoge in dem auf Wechselseitigkeit ausgerichteten Web abbilden. Da erreicht die Interaktivität ihre Grenzen.

Als eine nützliche Funktion bietet Daimler Themenfelder und Kapitel zum Download als PDF an. Der Nachhaltigkeitsbericht enthält einen Prüfungsvermerk von PricewaterhouseCoopers.

Der interaktive Daimler Nachhaltigkeitsbericht 2011

Der Daimler Nachhaltigkeitsbericht 2011 als PDF


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