Ein Beitrag von Reinhard Altenburger
Krems (csr-news) – In einem Beitrag im Handelsblatt vom 6.12.2021 wurde umfassend über vorkonfigurierte Algorithmen internationaler Softwareunternehmen für Unternehmen denen das Know-how für die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz fehlt, berichtet. Softwarehersteller wie SAP, Oracle, Amazon Web Services oder Google bieten diese Unterstützung den Unternehmen an und erschließen damit einen Milliardenmarkt. Als Beispiel kann hier der „AI-Factory-Approach“ von SAP angeführt werden. Ein effizienter und ganzheitlicher Entwicklungsansatz deckt hier den gesamten Entwicklungsprozess ab, von der Ideenfindung und Innovation über die Produktentwicklung bis hin zur Markteinführung und kontinuierlichen Verbesserung.
Beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz sollte hier aber auch neue Herausforderungen und zusätzliche Verantwortung gegenüber internen und externen Stakeholdern, mit denen sich der Band „CSR und Künstliche Intelligenz“ auseinandersetzt.
Die Komplexität, die mit KI-Entwicklung und dem Einsatz einhergeht, fordert einen umfassenden Dialog und die Einbindung von Stakeholdern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, um Vertrauen und Akzeptanz in KI-basierte Anwendungen zu schaffen. Die sich abzeichnenden Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz zeigen eine Vielfalt an Herausforderungen, Chancen, aber auch teilweise Bedrohungen für die Arbeiternehmer:innen.
Einerseits bestehen in den unterschiedlichen Unternehmensbereichen Ängste wie Arbeitsplatzverlust und Kompetenzdefizite, andererseits zeichnen sich eine Vielzahl neuer Berufsfelder bereits ab. Die Beurteilung, ob eine KI-Anwendung eingeführt werden kann, sowie die erfolgreiche Implementierung von KI-Anwendungen auf betrieblicher Ebene erfordert eine frühzeitige und strukturierte Einbindung der unterschiedlichen Stakeholder. Für das Management stellen sich hier Herausforderungen für passende Formen der Entscheidungsfindung – wo entscheidet die KI allein, wo bietet sie eine Entscheidungsunterstützung – zu diskutieren.
Die Verbindung von KI mit Robotik, Chatbots, dem Internet of Things oder der additiven Fertigung wird nahezu alle Branchen, aber auch öffentliche Einrichtungen wie Behörden und Gesundheitseinrichtungen zum Teil radikal verändern. Die Entwicklung von Use Cases und der Aufbau sowie die Gestaltung von datenbasierten Ökosystemen stellen zentrale Herausforderungen im zukünftigen Wettbewerb dar.
Prof. Dr. Reinhard Altenburger
lehrt und forscht an der IMC Fachhochschule Krems (Österreich). Der von ihm gemeinsam mit Prof. Dr. René Schmidpeter herausgegebene Band “CSR und Künstliche Intelligenz” erschien 2021 bei Springer Gabler. (> Link zum Buch)