Kassel (csr-news) > Die Beteiligung der Mitarbeiter am Kapital der Unternehmen wirkt sich grundsätzlich positiv auf die Leistungs- und Überlebensfähigkeit der Unternehmen sowie auf die Einkommen der Mitarbeiter und deren Arbeitsplatzsicherheit aus. Gesamtwirtschaftlich könne die Mitarbeiterbeteiligung somit sowohl zur Stabilität der Wirtschaft als auch zur Verringerung der ökonomischen Ungleichheit in der Gesellschaft beitragen. Zu diesem Ergebnis kommt der Harvard Ökonom Douglas Kruse nach Auswertung von über 100 Studien weltweit.
Das mit der Beteiligung verbundene finanzielle Risiko für die Mitarbeiter sei zwar ein ernstzunehmender Kritikpunkt, würde im Allgemeinen allerdings durch höhere Einkommen und Arbeitsplatzsicherheit minimiert. Alles in allem würden diese Vorteile eine staatliche Förderung der Mitarbeiterbeteiligung rechtfertigen, so Kruse.
Der Geschäftsführer des Bundesverbands Mitarbeiterbeteiligung, Heinrich Beyer, kann diese Ergebnisse aus der Praxis nur bestätigen: „Wir wissen nicht erst seit der Finanzkrise, bei der viele Unternehmen mit Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen innovative Lösungen zur Krisenbewältigung gefunden haben, dass dieses Instrument generell zu wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Stabilität wesentlich beitragen kann“. Verwunderlich sei umso mehr, dass trotz aller beschriebenen und belegten positiven Auswirkungen auf Mitarbeiter, Unternehmen und Gesellschaft man im Heimatland der sozialen Marktwirtschaft noch immer auf Skepsis seitens der Politik, der Verbände und der Gewerkschaften stößt, wenn es darum gehe, die Deutschen an der Wirtschaft und somit am Wohlstand des Landes zu beteiligen, so Beyer.
Die Arbeit von Douglas Kruse wurde im Dezember unter dem Titel „Does employee ownership improve performance?“ als Beitrag des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn veröffentlicht. Der Beitrag ist unter http://wol.iza.org/articles/does-employee-ownership-improve-performance kostenlos zu beziehen.