Tagesaktuelle Ereignisse und Themen rund um die gesellschaftliche Unternehmensverantwortung:
10 Jahre Cotton made in Africa
Hamburg (csr-news) > Mit rund 150.000 Baumwollproduzenten hat die Entwicklungsorganisation Aid by Trade Foundation (AbTF) mit Ihrer Cotton made in Africa (CmiA) vor zehn Jahren ihr Engagement gestartet. Heute ist die Initiative eines der größten Projekte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in Afrika. In ihrem Jubiläumsjahr ist die Initiative in 10 Ländern Subsahara Afrikas aktiv, arbeitet mit 650.000 Kleinbauern zusammen und erreicht insgesamt über 5,5 Millionen Menschen. Durch Schulungen konnten die beteiligten Kleinbauern ihre Erträge im Laufe ihrer Partnerschaft mit CmiA um rund 20 Prozent steigern. Von 2008 bis Ende 2014 wurden mehr als 660.000 Tonnen entkörnter CmiA-Baumwolle weltweit zu Textilien verarbeitet; Partnerunternehmen brachten mehr als 100 Millionen Kleidungsstücke mit dem CmiA-Siegel in den Handel. Anlässlich des Jubiläums investiert Initiator und Gründer Michael Otto eine Million Euro in das neu ins Leben gerufene Cotton made in Africa-Kooperationsprogramm zur weiteren Unterstützung der Gemeinden im ländlichen Afrika. „Mit dem Programm schaffen wir die notwendigen Rahmenbedingungen dafür, dass die Menschen in den ländlichen Regionen Afrikas ihre Potenziale besser nutzen und ihre Lebensbedingungen aus eigener Kraft verbessern können. Die im Programm berücksichtigten Bereiche wie Bildung oder Frauenförderung sind für die Entwicklung vieler Länder in Afrika unabdingbar“, so Otto.
Gestiegene Motorleistung verhindert stärkeren Rückgang der CO2-Emissionen
Wiesbaden (csr-news) > Neu zugelassen Autos sind mit immer mehr PS ausgestattet. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, ist die durchschnittliche Motorleistung von neuzugelassenen Fahrzeugen zwischen 2005 und 2013 deutlich angestiegen. Lag sie 2005 im Durchschnitt noch bei knapp 91 kW (123 PS), so waren es 2013 schon 101 kW (137 PS). Dies führte nach Angaben der Behörde im Jahr 2013 im Vergleich zu 2005 zu einem rechnerischen Mehrverbrauch von 3,8 Milliarden Litern Kraftstoff und zu 9,5 Millionen Tonnen zusätzlichen Kohlendioxid-Emissionen. Der Mehrverbrauch geht vor allem auf den Bereich der Sport Utility Vehicles (SUV) und Geländewagen zurück, einem Segment mit hoher Motorleistung und hohem Verbrauch. Mit einer hinsichtlich der Motorleistung unveränderten Pkw-Flotte wären im Jahr 2013 trotz steigender Bestände CO2-Einsparungen in Höhe von 12,0 Prozent möglich gewesen. Tatsächlich sanken die CO2-Emissionen jedoch nur um 1,6 Prozent. Insgesamt wurden 2013 von den privaten Haushalten 36,6 Milliarden Liter Kraftstoff verbraucht. Dabei ist der Durchschnittsverbrauch im betrachteten Zeitraum trotz steigender Zulassungen zunächst um 3,2 Prozent gesunken, allerdings 2013 wieder leicht angestiegen.
Kinderarbeit endlich politisch und wirtschaftlich ächten
München (csr-news) > Weltweit müssen 160 Millionen Kinder arbeiten, statt in die Schule zu gehen. Die Hälfte dieser Kinder muss sogar sehr schwere oder gesundheitlich gefährliche Arbeit verrichten. Darauf wiesen zum morgigen Tag gegen Kinderarbeit die SOS-Kinderdörfer weltweit hin. Der Hauptteil der Kinder arbeitet in der Landwirtschaft. „Oft sind das ländliche Kleinstbetriebe der Eltern, in denen die Kinder mitarbeiten müssen, weil sonst ein Überleben der Familie nicht gewährleistet ist“, erklärte der Pressesprecher der Organisation, Louay Yassin, in München. Viele Kinder müssten jedoch auch extrem schwere und gesundheitlich gefährliche Arbeit in Steinbrüchen und Minen verrichten. Mädchen würden häufig zur Prostitution gezwungen. Und Millionen Kinder arbeiteten tagein, tagaus in der Bekleidungsindustrie. „Immerhin hat die Zahl der arbeitenden Kinder seit dem Jahr 2000 um etwa ein Drittel abgenommen“, sagte Yassin. „Es ist also durchaus möglich, die Kinderarbeit zu verringern, wenn der politische Druck aus Europa und Nordamerika stark genug ist. Allerdings ist diese Zahl weiterhin viel zu hoch.“ Nach Angaben der SOS-Kinderdörfer arbeiten noch immer viele Unternehmer und Subunternehmer in Asien und Afrika mit Kinderarbeit. Hier sei es Aufgabe der westlichen Industrie und Politik, Standards zu schaffen, die sicherstellten, dass keine Kinder als Arbeiter für Waren missbraucht würden, die hierzulande verkauft werden.
Zivilgesellschaft setzt sich gegen Ölindustrie durch
Wädenswill (csr-news) > Der britische Ölkonzern Cairn Energy zieht seine vier Ölexplorationslizenzen für den Golf von Valencia vor den Balearen, Spanien, zurück. Die Schweizer Meeresschutzorganisation OceanCare und der Natural Resources Defense Council (NRDC) mit Sitz in den USA begrüßen die Entscheidung von Cairn Energy. Beide Organisationen betonen aber, dass die Umsetzung internationaler Beschlüsse in Bezug auf seismische Öl- und Gasexploration unbedingt verbessert werden müsse. Hintergrund waren massive Bürgerproteste verschiedener Organisationen die sich in der Alianza Mar Blava zusammengeschlossen haben. So konnten im Sommer 2014 mehr als 150 000 Protestunterschriften an das spanische Umweltministerium übergeben werden. Im Zuge der öffentlichen Begutachtung erhoben 128 000 Personen – davon 117 000 Bewohner der Balearen – schriftlich Einspruch gegen das Projekt von Cairn Energy. „Viele Staaten drücken bei diesen Aktivitäten beide Augen zu und bahnen der Ölindustrie den Weg zu möglichen Bohrungen“, so Sigrid Lüber, Präsidentin von OceanCare. „Die Gefährdung von Arten und der Meeresumwelt durch den Unterwasserlärm seismischer Luftdruckkanonen wird in keiner Weise angemessen behandelt oder genügend ernst genommen“. Nach Angaben der Organisation würde bei der Suche nach Ölvorkommen im Meeresboden durch Luftdruckkanonen alle 10 bis 15 Sekunden Explosionen mit bis zu 260 dB erzeugt, und das über mehrere Wochen oder sogar Monate. „Manche Staaten verlangen nicht einmal ordentliche, im Vorhinein durchgeführte Umweltverträglichkeitsprüfungen. Und das obwohl die Ölindustrie in immer sensiblere Gebiete vordringt“, sagt Michael Jasny, Direktor des Marine Mammal Protection Projects.
Reputation Impact Indicator Study 2015
Berlin(csr-news) > Was können Unternehmen tun, um Corporate Reputation im globalen Kontext zu gestalten? Was sind die wesentlichen Treiber für Image und Reputation? Die MSLGROUP ist in ihrem Reputation Impact Indicator 2015, in dem zehn der global wichtigsten Märkte untersucht werden, dieser Frage nachgegangen. Demnach sind Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens und dessen ethisches Verhalten die wichtigsten Erfolgsfaktoren für eine hohe Reputation. Wenn die Produkte eines Unternehmens als qualitativ hochwertig und das Verhalten als transparent wahrgenommen werden, erzielt das Unternehmen hohe Reputationswerte. Erhebliche Unterschiede in der Wahrnehmung von Unternehmen gibt es zwischen den Regionen. Während Unternehmen in Wachstumsmärkten wie beispielsweise Brasilien, China und Indien durchweg positiv betrachtet werden und auf hohe Reputationswerte kommen, sind die Befragten in Nordamerika und Europa eher skeptisch. In Indien erreichen Unternehmen und Marken im Durchschnitt einen Reputationswert von 79 Punkten während es in Deutschland nur 60 Punkte sind. Schusslicht ist Schweden mit einem Durchschnittswert von nur 51 Punkten. Welche Aspekte die Reputation am stärksten beeinflussen, variiert von Branche zu Branche. Während das ethische Verhalten für Unternehmen aus der Pharmaindustrie den höchsten Einfluss auf die Reputation hat, sind es in den anderen drei untersuchten Branchen Unterhaltungselektronik, FMCG und Internet das wahrgenommene Wachstumspotenzial, die Führung des Unternehmens oder eine klar formulierte Zukunftsvision. Die Reputation Impact Indicator Study 2015 im Internet.
Schweizer Wirtschaftsverband veröffentlicht Ressourcenstrategie
Bern (csr-news) > Der Schweizer Wirtschaftsverband swisscleantech hat eine neue Ressourcenstrategie veröffentlicht und will damit eine wissenschaftliche Grundlage für eine Ressourcenwende liefern. Das Strategiepapier enthält einen umfassenden Überblick über die aktuelle Situation in der Schweiz und enthält wichtige politische und wirtschaftliche Schlussfolgerungen zum Umgang des Menschen mit natürlichen Ressourcen. „Ein nachhaltigerer Umgang mit natürlichen Ressourcen ist eine ökologische Notwendigkeit. Richtig angegangen schafft er neue wirtschaftliche Chancen, die es aus Sicht der Schweizer Wirtschaft wahrzunehmen gilt“, so das Fazit der Organisation. Hier geht es zum Download.
Checkheft für familienorientierte Personalpolitik
Berlin (csr-news) > Der DIHK, das Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ und das Bundesfamilienministerium haben ein Handbuch zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie in KMU veröffentlicht. Darin werden wesentliche Handlungsfelder einer familienorientierten Personalpolitik anhand von praxisnahen Beispielen und Tipps speziell aus der Perspektive kleiner und mittlerer Unternehmen erläutert. Darüber hinaus werden konkrete Maßnahmen in über 30 Unternehmensbeispielen vorgestellt. Hier geht es zum Download.
Cartonplast Group veröffentlicht ihre erste vergleichende Produktökobilanz
Dietzenbach (csr-news) > Die Cartonplast Group hat erstmalig eine vergleichende Produktökobilanz von Polypropylen- und Kartonzwischenlagen veröffentlicht. Diese wissenschaftlich durchgeführte Studie identifiziert „Langlebigkeit“ als wichtigste Einflussgröße zur Verringerung des Umwelteinflusses bei Kunststoff-Zwischenlagen und ihrem Einsatz als Transportverpackung in der Behälterindustrie. Knapp 10.8 kg CO2-Emissionen werden vermieden – das sind 67% geringere Ausstöße von Treibhausgasen bezogen auf den gesamten Lebenszyklus einer Kunststoff-Zwischenlage. Eine Polypropylen-Zwischenlage weist signifikant bessere Resultate bezüglich der Umweltauswirkungen auf, als die ebenfalls untersuchte Wellpappe-Zwischenlage als Alternative. „Für ein Transport- und Logistikunternehmen wie Cartonplast, war es ein ambitioniertes Unterfangen diese vergleichende Ökobilanz zu erstellen“, so Joachim Kreuzburg, CEO der Cartonplast Group. Die Studie wurde zusammen mit den Schweizer Beratungsunternehmen Sustainserv durchgeführt und von Experten des TÜV Nord begutachtet und zertifiziert. Im Produktvergleich wurden systematisch die Umweltlasten durch den gesamten Lebenszyklus von Zwischenlagen, die für den Transport in der Behälterindustrie eingesetzt werden, erfasst. Damit lassen sich dann alle relevanten Umwelteinflüsse optimieren. Der beste Weg um den ökologischen Fußabdruck von Transportverpackungen zu verringern ist ihr „Mehrweg“-Einsatz und die damit verbundene längere Lebensdauer. Wiederverwendung ist ökologischer als Wegwerfen, ein Vorteil beim Einsatz von Kunststoff-Zwischenlagen, denn ihre Wiederverwendung und Langlebigkeit reduziert die Umweltlasten nachweisbar, so das Fazit der Untersuchung. Auszüge der Studie sind auf der Website des Unternehmens veröffentlicht.
57,3 Milliarden Euro “Umweltsteuern” im Jahr 2014
Wiesbaden (csr-news) > Die staatlichen Einnahmen aus “Umweltsteuern” betrugen im Jahr 2014 rund 57,3 Milliarden Euro, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Im Vergleich dazu beliefen sich die gesamten Steuereinnahmen der öffentlichen Haushalte auf knapp 644 Milliarden Euro. Der Anteil der umweltbezogenen Steuereinnahmen an den Steuereinnahmen insgesamt lag damit bei 8,9 Prozent. Von den umweltbezogenen Steuern entfielen 39,8 Milliarden Euro auf die Energiesteuer (früher Mineralölsteuer), 8,5 Milliarden Euro auf die Kraftfahrzeugsteuer und 6,6 Milliarden Euro auf die Stromsteuer. Die Einnahmen aus der Kernbrennstoffsteuer, der Luftverkehrsteuer und den Emissionsberechtigungen beliefen sich 2014 zusammen auf 2,4 Milliarden Euro.
Aus dem Partnernetzwerk
Wirtschaft in Mainfranken 2030: Nachhaltig aufgestellt?!
Würzburg (csr-partner) – Der Würzburger Wirtschaftsethiker Harald Bolsinger möchte ein Stimmungsbild zeichnen, welche Nachhaltigkeitsaspekte für die Wirtschaft vor Ort besondere Relevanz besitzen. Unter www.mainfranken2030.orientierungskompetenz.de sollen Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträger der Region ihre eigene Sicht darlegen: Welche globalen wirtschaftsrelevanten Nachhaltigkeitsaspekte haben aus Sicht der Unternehmerschaft besonderes Gewicht für die Region Mainfranken? Wo sind diese Aspekte zielführend zu diskutieren? Bolsinger ist der Überzeugung, dass eine regionale Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen nur mit der Wirtschaft vor Ort funktioniert: „Wir müssen herausfinden wer aus eigenem Interesse Nachhaltigkeitsaspekte in den Fokus nimmt und für diese Akteure dann die richtigen Netzwerke schaffen!“ Denn nur gemeinsam ließen sich anspruchsvolle Nachhaltigkeitsziele erreichen.