Düsseldorf (csr-news) Die gesellschaftliche Unternehmensverantwortung ist als bedeutungsvolles Thema in der Werbeartikelbranche bisher nicht angekommen. Das wird dem Besucher der 50. PSI, der europäischen Leitmesse dieser Branche, bei einem Rundgang deutlich. Vom 11. bis 13. Januar präsentieren knapp 1.000 Aussteller ihre Angebote – vom klassischen Plastikkugelschreiber mit Werbeaufdruck über Kinderspielzeug bis zur multifunktionalen Küchenmaschine – den voraussichtlich etwa 20.000 Besuchern. Eine hohe Bedeutung der Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und CSR wäre dabei zu erwarten gewesen: Denn ein Unternehmen präsentiert sich mit seinen Geschenken gegenüber Kunden und in der Öffentlichkeit, und da kann eine nur billige „Visitenkarte“ einen schlechten Dienst leisten. Indes muss man nachhaltige Label und die Themen Umwelt und Verantwortung gezielt suchen.
Was dabei zuerst ins Auge fällt, sind ausländische Anbieter oder deutsche Niederlassungen internationaler Firmen: Das niederländische Unternehmen GreenEarth Products bietet modisch gestaltete Taschen aus Jute an. Pfiffig und farbenfroh kommen die recycelten Plastikboxen des britischen Anbieters remarkable daher. Das deutsche Tochterunternehmen Anvil bietet unter dem Slogan „Responsibility.Integrity.Value.“ nachhaltige Kleidung, die sein amerikanischer Mutterkonzern aus texanischer Wolle in Mittelamerika produziert. Zu den – gemessen an der Ausstellerzahl – wenigen deutschen Unternehmen, die mit nachhaltigen Argumenten punkten wollen, gehört e+m Holzprodukte mit seinem Angebot an FSC-zertifizierten Stiften mit Holzfassung.
Dass Nachhaltigkeit in diesem Marktsegment in Zukunft ein größeres Gewicht bekommen soll, darauf hat PSI-Geschäftsführer Michael Freter in der Eröffnungspressekonferenz hingewiesen. Der Gesamtverband der Werbeartikelwirtschaft (GWW) lässt seine Mitglieder seit November einen „Ehrenkodex für die Werbeartikelbranche“ unterschreiben. Dieser beschreibt auf zwei Seiten grundlegende Verantwortungsbereiche der Mitgliedsunternehmen wie etwa die Wahrung von Menschenrechten, den Umweltschutz oder die Vermeidung gefährlicher Stoffe. Die Beschreibung ist allerdings sehr allgemein gehalten und Verweise auf internationale Normen etwa die ILO fehlen. Diese Selbstverpflichtung sei ein Anfang, so Freter, sie bilde die Grundlage für einen mittelfristig geplanten weitreichenderen Code of Conduct.
So wie sich die Mehrheit der Werbemittelanbieter heute präsentiert, schaffen sich verantwortungsbewusste Unternehmen Alleinstellungsmerkmale, auf die eine wachsende Zahl an Abnehmern achten wird.
Die Messe im Internet.
Foto: Pfiffig, die recycelten Boxen von remarkable.