Autorin des Beitrags: Dr. Jessica Lange, WERTEmanagement
Verantwortung ist ein zentraler Begriff von Corporate Social Responsibility, das häufig mit „Unternehmensverantwortung“ oder „gesellschaftlicher Verantwortung von Unternehmen“ übersetzt wird.
1. Begriffsbestimmung
Der Begriff stammt ursprünglich aus der Rechtsprechung. Verantwortung ist darin die Antwort auf eine Anklage. Es geht um die Rechenschaft für eine bestimmte Handlung. Die Verantwortlichkeit steht im Spannungsfeld zwischen Handlungsgründen bzw. Ursachen der Handlung und Handlungsfolgen. Verantwortung kann sich neben Einzelindividuen auch auf Gruppen, Organisationen oder Institutionen beziehen. Neben den unmittelbaren Handlungsfolgen sollten auch dauerhafte und langfristige Folgen in Bezug auf nachfolgende Generationen beachtet werden. Kriterien für die Verantwortlichkeit für eine Handlung sind Freiheit, Kausalität und Intentionalität. Die Handlung muss ohne Zwang, wissentlich und willentlich vollzogen werden: wer (Subjekt) ist für wen (Objekt) nach welchen Kriterien (Bedingungen) verantwortlich? Verantwortung kann passiv von einer anderen Stelle zugerechnet werden oder auch aktiv selbst übernommen werden. Die Zuschreibung von Verantwortung von außen und von anderen ist meist vergangenheitsbezogen. Die Umstände können nicht mehr aktiv verändert werden. Die eigene aktive Übernahme von Verantwortung geschieht in den meisten Fällen vor der Entstehung möglicher Vorfälle und hängt somit inhaltlich mit Präventionsmaßnahmen zusammen.. Generell hängt Verantwortung stets Freiheit eng zusammen. Um Verantwortung zu übernehmen, müssen mehrere und verschiedene Handlungsoptionen gegeben sein. Die Einhaltung einer Pflicht ist keine aktive Verantwortungsübernahme.
2. Kategorien der Verantwortung
Archie B. Carroll unterscheidet die Verantwortung eines Unternehmens in vier Kategorien: ökonomische Verantwortlichkeit, rechtliche Verantwortlichkeit, moralische und philanthropische Verantwortlichkeit. Die ökonomische Verantwortlichkeit eines liegt in der Erwirtschaftung von Gewinnen zur Sicherung der wirtschaftlichen Existenz, während der Inhalt der rechtlichen Verantwortlichkeit die Einhaltung von Gesetzen ist. In der moralischen Verantwortung sollen moralische und gesellschaftliche Normen eingehalten werden. Philanthropische Verantwortlichkeiten beziehen sich auf freiwillige (häufig karitative) Tätigkeiten.
3. Konsumentenverantwortung
Innerhalb des Wirtschaftssystems haben aber nicht nur die Unternehmen als Produzenten eine Verantwortung, sondern auch die Kunden als Konsumenten. Durch die Wahl für ein Produkt wird auch die Wahl für ein Unternehmen mit seinen jeweiligen Produktions- und Arbeitsbedingungen getroffen. Folglich ist durch den Konsum auch eine Verantwortungsübernahme beim Verbraucher auszumachen. Heute gilt die Verantwortung beim Einkauf als Teil eines guten, nachhaltigen Lebensstils.
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