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UPJ: CSR im Spannungsfeld von regionaler Verbreitung und Europa

UPJ ist ein bundesweites Netzwerk gesellschaftlich engagierter Unternehmen und gemeinnütziger regionaler Mittlerorganisationen. CSR NEWS sprach mit UPJ-Geschäftsführer Peter Kromminga über den europäischen Einfluss auf CSR, die Nachhaltigkeitsförderung im Mittelstand und die Bedeutung von sektorübergreifenden Kooperationen.

Berlin (csr-news) – UPJ ist ein bundesweites Netzwerk gesellschaftlich engagierter Unternehmen und gemeinnütziger regionaler Mittlerorganisationen. CSR NEWS sprach mit UPJ-Geschäftsführer Peter Kromminga über den europäischen Einfluss auf CSR, die Nachhaltigkeitsförderung im Mittelstand und die Bedeutung von sektorübergreifenden Kooperationen.

CSR NEWS: Herr Kromminga, zu Ihrem Netzwerk gehören mittelständische und große Unternehmen sowie internationale Konzerne. Wie fördert UPJ die Umsetzung von CSR in kleinen und mittelständischen Firmen?

Peter Kromminga: CSR in die Breite zu tragen ist ein Kern der UPJ-Mission. Unser CSR-Leitfaden für mittelständische Unternehmen ist inzwischen ein Klassiker. Im Rahmen des Projekts „CSR Regio.Net“, das vom Bundesarbeitsministerium gefördert wird, haben wir gemeinsam mit Partnerorganisationen vor Ort acht regionale Netzwerke mit insgesamt mehr als 80 mittelständischen Unternehmen aufgebaut, in denen die CSR-Verantwortlichen zu verantwortlicher Unternehmensführung in den Handlungsfeldern Markt, Umwelt, Arbeitsplatz und Gemeinwesen qualifiziert werden und sich vertrauensvoll austauschen können. Darüber hinaus setzen wir den CSR Regio. Net Check Up ein, mit dem die Unternehmen feststellen können, wo sie im Vergleich zu anderen stehen und wo es Entwicklungsmöglichketen gibt. Das ist dann der Ausgangspunkt für eine Inhouse-Beratung, um CSR systematischer zum Nutzen des Unternehmens und der Gesellschaft anzugehen.

Nach etwa der Hälfte der Projektlaufzeit sehen wir erste sehr praktische Schritte bei den teilnehmenden Unternehmen. Nicht nur CSR Regio. Net zeigt, wie wichtig regionale intermediäre Organisationen und erprobte Instrumente sind, um CSR im Mittelstand voranzubringen. Im Rahmen des vor Kurzem gestarteten Projektes „CSR.Transfer“ werden wir solche übertragbaren Instrumente identifizieren und beschreiben und interessierte intermediäre Organisationen wie Mittler, Kommunen, Wirtschaftsförderungen, Kammern und Netzwerke vor Ort informieren und qualifizieren, wie sie solche Instrumente einsetzen können.


Peter Kromminga

Welche internationalen Bezüge sind für Ihr CSR-Engagement besonders wichtig?

UPJ ist seit vielen Jahren Core-Partner von CSR360, einem weltweiten Netzwerk von CSR-Organisationen, über das wir immer wieder wichtige praktische Anregungen von Kolleginnen und Kollegen bekommen. Und seit diesem Jahr ist UPJ nach econsense die zweite nationale Partnerorganisation von CSR Europe in Deutschland. Das ist ein bewusster wichtiger Schritt, denn die europäischen Entwicklungen waren von Anfang an für CSR in Deutschland von besonderer Bedeutung. Dabei geht es nicht nur um den vieldiskutierten Richtlinienentwurf der Europäischen Kommission zu Offenlegungspflichten für Unternehmen ab einer Größe von 500 Beschäftigten. Dazu haben wir eine im Grundsatz positive Stellungnahme gegenüber dem Bundesjustizministerium abgegeben. Bedeutsamer ist, was jenseits davon passiert: Unternehmen werden von der Europäischen Kommission zunehmend als gesellschaftliche Akteure wahrgenommen, die gemeinsam mit anderen Akteuren aus Zivilgesellschaft und Staat einen spezifischen Beitrag zu Beschäftigung und gesellschaftlichem Zusammenhalt leisten können – ein Ansatz, den UPJ mit seinem Netzwerk von Unternehmen und Mittlerorganisationen von Anfang an verfolgt hat. Deshalb auch das Thema „Verbindungen wirken. CSR und soziale Kooperationen“ unserer diesjährigen Jahrestagung am 12. November im Roten Rathaus in Berlin.

Wo sehen Sie einen offenen Bedarf an Kooperationen unterschiedlicher gesellschaftlicher Akteure? Welche Kooperationen sind für Sie besonders wichtig?

Die Bereitschaft und Fähigkeit von Akteuren aus der Bürgergesellschaft, dem gemeinnützigen Sektor, von Politik, Verwaltung und Wirtschaft zur Zusammenarbeit ist eine unserer wichtigsten Zukunftsressourcen. Wirkungsvoll gesellschaftlichen Herausforderungen, egal in welchem Bereich, zu begegnen – das kann kein Sektor mehr alleine. Innovative Ansätze gesellschaftlicher Problemlösung entstehen da, wo sektorenübergreifend kooperiert wird. Wir sehen insbesondere bei gemeinnützigen Organisationen einen hohen Bedarf, sich auf solche Kooperationen jenseits des Fundraisings vorzubereiten. Gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung, mit Generali, KPMG und RWE haben wir z.B. „Gute Sache“ – ein Qualifizierungsprogramm für Unternehmenskooperationen – entwickelt und mit regionalen Partnern aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung erprobt. Gute Sache wird am 25. September im Rahmen einer Auftaktveranstaltung in der Landesvertretung NRW in Berlin vorgestellt und anschließend in weiteren Regionen mit weiteren Partnern durchgeführt. Auch im Rahmen des Projektverbunds Xenos Panorama Bund haben wir die Aufgabe übernommen, die Projektträger des Xenos-Förderprogramms zu Unternehmenskooperation zu qualifizieren und zu beraten.

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