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Bayer 04 Leverkusen trainiert behinderte Jugendliche: ein Projekt des DFB und der Bayer AG

Leverkusen > „Einfach Fußball“ heißt die Gemeinschaftsinitiative des Deutschen Fußballbundes und der Bayer AG, die Partnerschaften zwischen Fußballvereinen und Förderschulen unterstützt. Die Initiative will geistig behinderten und lernbehinderten Kindern und Jugendlichen einen Zugang zum Vereinsfußball ermöglichen. Wie diese Integration gelingen kann, soll ein Leitfaden den Vereinen und Schulen erklären. An dem Projekt sind bisher fünf Vereine an Bayerstandorten beteiligt, später soll es auf weitere zehn Vereine ausgedehnt werden. Als ein Pionier bietet Bayer 04 Leverkusen seit Februar der Leverkusener Künkelhaus-Förderschule für geistig behinderte junge Menschen eine Partnerschaft an.

In der Künkelhaus-Förderschule ist Konrektor Stefan Esser Ansprechpartner für das Programm. Eingeladen wurden die Schüler über einen Elternbrief. Das attraktive Sportangebot in den Trainingsanlagen von Bayer 04 fand schnell 15 Interessenten, die seit dem Start fröhlich und kontinuierlich zu jedem Training kommen – auch bei Regen. Das Training leitet Dirk Diekmann, der U-13-Trainer von Bayer 04. Diekmann ist im Grundberuf Sozialarbeiter, ein Glücksfall für dieses Projekt. In den wöchentlichen Trainings fordert und fördert er die 12- bis 16-jährigen Jugendlichen: Zuspiel, Ballgeschicklichkeit und Körperbeherrschung werden geübt. Das Zusammenspiel gelingt dabei zunehmend besser, hat Diekmann beobachtet. Und von den Eltern hat er erfahren, dass die Jugendlichen durch den Sport ausgeglichener und ruhiger geworden sind. Nach der Trainingsphase wird die Gruppe in zwei Mannschaften aufgeteilt, die den Rest der Zeit mehr miteinander als gegeneinander spielen. Wichtig ist Diekmann auch die Begegnung der behinderten Sportler mit den anderen jungen Nutzern des Leistungszentrums. In das Trainingsgeschehen bindet er zudem Kotrainer und Auszubildende des Vereins ein.

Der Bayer 04-Trainer ist überzeugt: Ein vergleichbares Programm für behinderte Jugendliche könnten alle 36 Sportleistungszentren anbieten. Die Erfahrungen in Leverkusen und an den vier anderen Projektstandorten wertet jedenfalls das Forschungsinstitut für Behinderung und Sport an der Sporthochschule Köln aus, um sie auch anderen zugänglich zu machen. Sie sollen dann zum Beispiel als ein Modul in die DFB-Trainerausbildung einfließen. Dass Bayer 04 Leverkusen zu den ersten Vereinen im Projekt „Einfach Fußball“ gehört, hat etwas mit der langen Tradition dieses Vereins im Behindertensport zu tun.

Für die Bayer AG ist dieses Engagement ein Baustein der Corporate Social Responsibility. Das Unternehmen berichtet auf seiner Intranetseite und in der Mitarbeiterzeitung „direkt“ darüber. Und auch einem Profisportverein und dem DFB steht diese Verantwortungsübernahme gut zu Gesicht. „Einfach Fußball“ ist ein kleiner Schritt, aber in die richtige Richtung, sagt Diekmann. Die Integration behinderter junger Menschen in den Sport kommt so voran. Für die beteiligten Jugendlichen ist es ein Höhepunkt in ihrem Wochenablauf.

Foto: Trainer Dirk Diekmann mit einem jungen Sportler


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