CSR-Wissen Nachhaltigkeitsmanagement

Ausbildung (CSR-universitär)

Autoren des Basisbeitrags: Felix Mutter / Andreas HellstabDozent für Management und Marketing an der Deutschen Sporthochschule Köln / Politikwissenschaftler


Dieses Kapitel befasst sich mit der quantitativen und qualitativen Entwicklung der universitären Ausbildung zum CSR–Manager. Zwar geht die steigende Relevanz von CSR mit dessen Professionalisierungsgrad einher, jedoch existieren bisher nur Ansätze einer formalisierten akademischen CSR-Ausbildung. Daraus folgt, dass bisher viele CSR-Manager Quereinsteiger sind (ZEIT ONLINE, 2012). So bemerkt auch der Zwischenbericht zur Entwicklung einer nationalen CSR-Strategie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS, 2010), dass CSR in der Hochschulausbildung in Deutschland zurzeit “eher am Rande” behandelt wird. Es existieren nur wenige ordentliche Lehrstühle für CSR bzw. Wirtschafts- und Unternehmensethik.

1. Ausbildungslandschaft

Das universitäre Ausbildungsangebot im Bereich CSR entwickelte sich in den letzten Jahren quantitativ weiter. Während die Ausbildung zum CSR-Manager Anfang der 2000 Jahre noch ein Nischenangebot von kleineren Universitäten, sowie Fachhochschulen und privaten Hochschulen war, können derartige Angebote heute an fast allen größeren Einrichtungen gewählt werden (Enorm, 2013). Dabei ist in der universitären CSR-Ausbildung zu unterscheiden zwischen (1) einzelnen Veranstaltungen, typischerweise in wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen, (2) Modulen und Vertiefungen einzelner Studiengänge oder (3) komplette CSR-Studiengängen.

Nach einer Studie des Centrums für Corporate Citizenship Deutschland (CCCD) aus dem Jahr 2008 bieten bereits 50% aller Universitäten Veranstaltungen im Bereich CSR in ihren wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen an. Als erstes Bundesland hat NRW 2012 einen CSR-Atlas veröffentlicht, welcher einen Überblick über die CSR-Aktivitäten an wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereichen in NRW darstellt (Gerholz & Heinemann, 2012). Demnach haben aktuell über zwei Drittel der Fachbereiche CSR-Themen in eigenen CSR-Fachmodulen aufgenommen. Daneben existieren zahlreiche unterschiedliche Module, in denen CSR als Querschnittsthema (z.B. Business Ethics) behandelt wird. Auch das Angebot für ganze CSR-Studiengänge an deutschen Hochschulen entwickelt sich weiter. So bietet z.B. die Hochschule für internationales Management in Heidelberg einen Bachelor „CSR-Management“ oder die Universität Dresden einen Master „Business Ethics und CSR-Management“ an. In der Ausgabe April/Mai 2012 listet die Zeitschrift Enorm insgesamt 18 einschlägige CSR-Studiengänge im Bereich Bachelor, Master und MBA.

Vor allem an Universitäten findet sich zudem eine steigende Anzahl von Forschungsarbeiten und Drittmittelprojekte mit CSR-Bezug. Eine Institutionalisierung von CSR-Forschung konkretisiert sich häufig in Form von Lehrstühlen und der Etablierung von Kompetenzzentren (Gerholz & Heinemann, 2012). An vielen Hochschulen existieren unterschiedliche Best-Practice-Beispiele für die gesellschaftliche Vernetzung der Hochschulen, wie u. a. ein Freiwilligen-Tag, CSR-Tagungen mit regionalem Bezug oder hochschulübergreifende Arbeitskreise zum Thema CSR.

2. Literatur

  • BMAS (2010). Nationale Strategie zur gesellschaftlichen von Unternehmen (Corporate Social Responsibility – CSR). Bornheim: Chudeck.
  • Enorm (2013). Neue Töne im Hörsaal. Enorm. Wirtschaft für Menschen, 02, April/Mai 2013, S.86–93.
  • Gerholz, K.-H. & Heinemann, S. (2012). CSR-Atlas edition Hochschulen NRW 2012. Zugriff am 28.10.2013 unter: www.csr-atlas.de/
  • ZEIT ONLINE (2012). CSR-Manager. Für das Wohl der Firma und eine bessere Welt. Zugriff am 28.10.2013 unter:www.zeit.de/karriere/beruf/2012-11/beruf-corporate-social-responsibility-manager

3. Links


Werden Sie Mitglied im UVG e.V. und gestalten Sie den Nachhaltigkeitsdialog mit. > Die Infos
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner