34.CSR-MAGAZIN Digitalwirtschaft Social Media

Digitale Kollaboration als Chance

Charles auf Unsplash

Projekte mit der Gesellschaft gestalten

 

Gütersloh (csr-magazin) – Die Bertelsmann Stiftung bewegt gesellschaftliche Themen – im Dialog mit der Gesellschaft. Über Einsatzgebiete der Social Media sprach Birgit Riess, Direktorin im Programm „Unternehmen in der Gesellschaft“ der Bertelsmann Stiftung, mit Achim Halfmann.

CSR MAGAZIN: Printmedien erleben einen Bedeutungsverlust, Social Media sind aus dem Alltag vieler Menschen nicht wegzudenken. Was bedeutet das für Ihre Kommunikation?

Birgit Riess: Vor allem bei den Zielgruppen merken wir, dass es Verschiebungen gibt: Mit Informationen zu unseren Studien erreichen wir über die klassischen Kanäle – Print und Massenmedien – die über 50-Jährigen. Das ist allerdings nicht die Zielgruppe, die etwas umsetzen muss und dafür Instrumente braucht. Jüngere Menschen erreicht man über die Social Media. In einigen Projekte setzen wir deshalb ganz auf die Online-Kommunikation.

Online-Kommunikation ist schneller und partizipativer. Inhalte werden kollaborativ erstellt. So fragen wir die Twitter-Community etwa nach Referentenvorschlägen für eine Veranstaltung und erhalten eine Fülle von Tipps. Die kollaborative Inhaltserstellung ist ein ganz wichtiges Pfund.

Können Sie uns diese kollaborative Inhaltserstellung an Beispielen verdeutlichen?

Birgit Riess (Bertelsmann Stiftung)

Denken Sie an die Bookprints: Früher haben wir intern Themen überlegt und Autoren angeschrieben. Heute beteiligen wir die Community bereits, wenn es um die Entwicklung einer neue Bookprint-Idee geht. So haben wir für ein Buchprojekt zur Corporate Digital Responsibility einen Social-Media-Aufruf gestaltet und mögliche Autoren eingeladen, sich mit ihren Themen und Ideen zu beteiligen. Vorgegeben haben wir nur das Überthema und ein Format von vier Seiten. Über 90 Autoren haben sich gemeldet und es ist eine große Bandbreite an Ideen und Perspektiven zusammengekommen. Beiträge haben wir in die Community zurückgespielt, es gab Kommentare und die Autoren haben sich aufeinander bezogen. Aufgabe der Moderatoren ist es, darauf zu achten, dass das nicht aus dem Ruder läuft.

Oder ich denke an unser Vorgehen bei der Studie „Wie digital sind deutsche Unternehmen?“ Dazu wollten wir nicht die Unternehmensleitungen befragen, sondern Mitarbeiter, denn wir rechneten mit einer maximalen Diskrepanz zwischen deren Erfahrungen und der Selbsteinschätzung der Unternehmen. Früher hätten wir dazu eine Pressemitteilung an Printmedien versandt. Stattdessen haben wir Influencer, die zu unseren Themengebieten kommunizieren, zu einem Workshop eingeladen. Die haben miteinander diskutiert, sich aufeinander bezogen und zu einer ganz anderen Reichweite beigetragen. Schließlich hatten wir auch eine Teilnehmerin aus Australien.

Ein solcher Social-Media-Dialog muss gestaltet werden …

Und das auf unterschiedlichen Plattformen. Wir nutzen nicht nur Twitter, sondern auch LinkedIn, Facebook und Instagram und vor allem auch unseren Blog zukunftderarbeit.de. Die Inhalte müssen der jeweiligen Plattform angepasst werden. Welche Medien gut laufen, das ändert sich ständig. Im Moment sind es Podcasts, die sehr beliebt sind und große Reichweiten erzielen

Um unsere Social-Media-Kommunikation zu koordinieren und zu verwalten nutzen wir technische Hilfsmittel wie hootsuite oder das Trello Board. Und man gestaltet diesen Prozess nicht nebenbei. Meine Assistentin hat sich in der Social-Media-Arbeit fortgebildet und setzt heute einen großen Teil ihrer Zeit dafür ein.

Vielen Dank für das Gespräch!


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