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Kompetenzplattform für Nachhaltigkeit und Digitalisierung

© Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Eine neue Kompetenzplattform von DBU und B.A.U.M. will Digitalisierung zum Instrument für zukunftsfähige, nachhaltige Entwicklung machen.


Das fünfköpfige Team von nachhaltig.digital mit den Trägern von B.A.U.M. und DBU beim Teamtreffen in Hamburg (vordere Reihe v. l. n. r.): Dr.-Ing. Jörg Lefèvre und Mark Probst (beide DBU), Julia Fink, Beatriz Bilfinger, Anouk-Letizia Firle, Lisa Klose (alle nachhaltig.digital); (hintere Reihe v. l. n. r.) Jan Koch (B.A.U.M.), Carl-Ernst Müller (nachhaltig.digital), Martin Oldeland (B.A.U.M.), Dr. Volker Berding und Prof. Dr. Markus Große Ophoff (beide DBU).


Hamburg/Osnabrück (csr-newsd) > „Wir wollen, dass speziell der Mittelstand die Chancen der Digitalisierung für eine zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklung nutzt und etwa Ressourcen und Energie gespart werden“, sagt Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). „Dabei müssen wir aber auch die Umwelt-Risiken im Blick behalten.“ Sharing-Konzepte zum Beispiel bei Autos würden über soziale Netzwerke, mobile Zugriffsgeräte oder digitale Plattformen funktionieren, Ressourcen effizient nutzen und Einsparpotenziale mit sich bringen. Durch immer mehr und neuere Geräte und höheren digitalen Austausch dürfe dieser Nutzen aber nicht wieder aufgezehrt werden. Gemeinsam mit dem Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M., Hamburg) startet die DBU jetzt das Projekt nachhaltig.digital, eine Kompetenzplattform, die insbesondere mittelständische Unternehmen und ihre Geschäftspartner dabei unterstützen will, Aspekte der Nachhaltigkeit in digitale Änderungs- und Innovationsprozesse einzubeziehen.

Konstruktiv-kritische Auseinandersetzung mit digitalem Wandel

Die neue Kompetenzplattform soll darüber hinaus eine konstruktiv-kritische Auseinandersetzung mit dem digitalen Wandel anregen. „Wie schaffen wir es, die Chancen der Digitalisierung für positive ökologische Effekte zu nutzen und die Risiken im Blick zu behalten? Für die DBU geht es darum, wie digitale Produktions-, Geschäfts- und Informationsprozesse genutzt werden können, um so zu wirtschaften, dass die natürlichen Lebensgrundlagen geschont, Energie sparsam genutzt und die ökologischen Belastungsgrenzen des Planeten nicht überschritten werden“, beschreibt Bonde die Herausforderungen, die aus den neuen Technologien entstehen. Martin Oldeland, Mitglied des B.A.U.M.-Vorstandes und einer der Initiatoren des Projektes, ergänzt: „Wie kann es gelingen, die Digitalisierung nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch und sozio-kulturell tragfähig zu gestalten?“ Antworten auf diese Fragen wollen die Träger durch nachhaltig.digital geben, die Kompetenzplattform für Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Mittelstand.

Ideen, Produkte und Lösungen für den Mittelstand

„In den kommenden Jahren wird es darum gehen müssen, dass Nachhaltigkeit bei der digitalen Transformation nicht auf der Strecke bleibt. Ganz entscheidend ist dabei eine Ausrichtung auf Werte wie Verantwortlichkeit gegenüber Mensch und Umwelt, Gerechtigkeit und Sicherheit“, betont Oldeland. Das Netzwerk nachhaltig wirtschaftender Unternehmen und die DBU blicken dabei insbesondere auf den Mittelstand. „Die Digitalisierung fordert vor allem der DBU-Kernzielgruppe der mittelständischen Unternehmen die Fähigkeit zu grundlegenden Veränderungen ab. Gleichzeitig sind gerade die kleinen und mittleren Unternehmen als Impulsgeber für Innovationen im Umweltsektor in Deutschland ein Teil der Lösung der anstehenden Herausforderungen“, sagt DBU-Chef Bonde. „Die Aufgabe der Kompetenzplattform wird es nun sein, Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsstrategien von Mittelständlern zusammen zu denken und die Potenziale daraus nutzbar zu machen“, betont DBU-Experte Dr.-Ing. Jörg Lefèvre, einer der Initiatoren des Projektes. Besonders für den Mittelstand in Deutschland und seine Geschäftspartner solle nachhaltig.digital daher der Ort für Ideen, Produkte, Lösungen, Inspiration und Diskussion werden – digital und analog, online und offline, virtuell und vor Ort.

Dialog online und offline führen

Dafür kombiniert das Projekt den Online-Auftritt https://nachhaltig.digital mit Veranstaltungsformaten wie Expertengesprächen, Unternehmensarbeitskreisen, Fachkongressen und Netzwerkveranstaltungen zum direkten Erfahrungsaustausch. Diese Vernetzungs- und Austauschplattformen betreibt ein Projekt- und Kommunikationsbüro mit fünf Köpfen an zwei Standorten – Hamburg und Osnabrück. In dem interdisziplinär zusammengesetzten Team werden Digitalisierungstrends gesammelt, diskutiert, bewertet und priorisiert. „Zu einem bestimmten Feld – beispielsweise künstliche Intelligenz – werden Ansätze, Ideen und Modellprojekte recherchiert und mit Chancen und Risiken für Nachhaltigkeit – zum Beispiel der Ressourceneffizienz – in Verbindung gesetzt. Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis wollen wir Ideen vernetzen, über Branchengrenzen hinweg konkrete Lösungsansätze entwickeln und Erprobtes verbreiten.  Unsere Inhalte sollen nützlich und nutzbar sein“, erläutert Projektkoordinator Carl-Ernst Müller. Dabei kann nachhaltig.digital auf Daten, Erkenntnisse und Akteure aus zahlreichen Forschungs- und Mittelstandsprojekten der DBU sowie Veranstaltungen und Kontakte beider Träger zurückgreifen. Partner wie die Robert Bosch GmbH, die Deutsche Telekom AG oder das Umweltkompetenzzentrum Rhein-Neckar unterstützen das Projekt bereits, und die Unternehmensinitiative „Charta digitale Vernetzung“ ist „Strategischer Partner 2018“.

Weitere Partner willkommen

Neue Partner sind im Projekt ausdrücklich willkommen, um gemeinsam nach Antworten zu suchen. Müller: „Fragen bezüglich der Digitalisierung gibt es im Mittelstand genug: Welche digitalen Qualifikationen benötige ich in meinem Betrieb? Welche Bedenken haben meine Mitarbeiter bei der Umsetzung? Was wäre der einfachste nächste Schritt? Was wird mein Kunde verlangen? Das Projekt nachhaltig.digital sucht den Dialog mit dem Mittelstand, seinen Geschäftspartnern, der Wissenschaft und den Medien. Wir möchten alle Antworten suchen, hören, finden und geben, um die Digitalisierung zum besten Instrument für eine lebenswerte Zukunft zu machen.“ Eine erste Gelegenheit dazu bietet sich beim offiziellen Projektauftakt am 15. Mai im Gebäude der Deutschen Telekom in Bonn.

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