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Welche Unternehmen berichten am besten über Nachhaltigkeit?

adiruch na chiangmai, Fotolia

Für zahlreiche große Unternehmen bedeutet das Jahr Eins nach Einführung der CSR-Richtlinie, den Abschied von der Freiwilligkeit. Erstmals müssen sie über die nichtfinanziellen Aspekte ihres Handelns berichten. Wie substanziell diese Berichte ausfallen, bewerten das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und die Unternehmensinitiative Future in einem neuen Durchlauf des Rankings der Nachhaltigkeitsberichte.

Berlin (csr-news) > Bereits zum zehnten Mal wird das Ranking der Nachhaltigkeitsberichte durchgeführt und wie bereits in den Jahren zuvor, in separaten Bewertungen für Großunternehmen und für KMU. Für das Ranking der Großunternehmen wird die Unternehmensstatistik der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als Grundlage genommen. Die dort erfassten 100 größten Unternehmen mit Sitz in Deutschland werden bewertet und zwar nach folgendem Verteilschlüssel:

  • die 67 größten Industrie- und Dienstleistungsunternehmen (gemessen am Umsatz)
  • die 10 größten Versicherer (gemessen an der Summe der Beitragseinnahmen)
  • die 10 größten Kreditinstitute (gemessen an der Bilanzsumme)
  • die 13 größten Handelsunternehmen (gemessen am Umsatz)

Die Bewertung – gültig sind nur Berichte die 2017 oder 2018 veröffentlicht wurden – basiert auf einem Kriterienset, aus grundlegenden sozialen, ökologischen, managementbezogenen und kommunikationsorientierten Aspekten, die jeweils um Branchenspezifikationen konkretisiert werden. Für das 2018 wird das Kriterienset vom IÖW und Future überarbeitet und steht ab März zur Verfügung.

Monitoring der CSR-Berichtspflicht

Erstmals wird das Ranking der Nachhaltigkeitsberichte durch ein Monitoring der CSR-Berichtspflicht ergänzt. IÖW und Future untersuchen dabei, wie berichtspflichtige Unternehmen, die keinen eigenständigen Nachhaltigkeits- oder CSR-Bericht veröffentlichen, mit den Anforderungen aus dem CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz umgehen. Die Ergebnisse zur Umsetzung der Berichtspflicht sowie das Ranking der besten Nachhaltigkeitsberichte werden Anfang 2019 präsentiert. „Zum Beispiel haben sich einige große Versicherungsunternehmen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung bisher zurückgehalten“, sagte Thomas Korbun, Nachhaltigkeitsexperte und Wissenschaftlicher Geschäftsführer des IÖW. „Unternehmen wie Alte Leipziger oder Signal Iduna gaben bisher kaum Informationen etwa zu den Arbeitsbedingungen in ihren Unternehmen heraus. Ohne Transparenz geht es für sie ab diesem Jahr nicht mehr. Indem wir unser bewährtes Ranking mit einem Monitoring der Berichtspflicht verknüpfen, möchten wir gerade Neuberichterstatter bei qualitativ hochwertigem Reporting unterstützen.“ Udo Westermann, Geschäftsführer von Future, fügt hinzu: „Wir gehen davon aus, dass die CSR-Berichtspflicht einige Unternehmen dazu motiviert, in eine ambitioniertere Nachhaltigkeitsberichterstattung einzusteigen, die über die Mindestanforderungen an Transparenz hinausgeht.“

Vorauswahl bei KMU

In einem zweiten, parallel laufenden Wettbewerb, werden die Nachhaltigkeitsbericht von KMU bewertet, die nicht mehr als 5.000 Beschäftigte haben oder deren Umsatz nicht mehr als 500 Millionen Euro beträgt. Voraussetzung ist zudem, dass die Unternehmen nicht mehrheitlich zu einem Konzern gehören. IÖW und Future rechnen mit einer Vielzahl an Einsendungen. Deshalb werden aus den eingesandten Berichten vierzig ausgewählt, die dann in der detaillierten Bewertung berücksichtigt werden. Auch bei den KMU wird ein spezielles Kriterienset aus 26 Einzelkriterien angewendet. Es orientiert sich an den Kriterien für Großunternehmen, wird aber an die Besonderheiten von KMU angepasst. Auch dieses Kriterienset wird aktuell überarbeitet und steht ab März zur Verfügung. Die drei besten Berichte werden auf einer Fachkonferenz ausgezeichnet, die insgesamt zehn besten Berichte werden mit ihrer erreichten Punktzahl im Abschlussbericht veröffentlicht.

 

Einreichungsfrist für Berichte von Großunternehmen ist der 30. Juni 2018.
(Weitere Informationen)

Einreichungsfrist für Berichte von KMU ist der 31. Juli 2018.
(Weitere Informationen)

 

 

 

 


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