Stuttgart (csr-news) > Themen wie Nachhaltigkeit, Verantwortung und Ökologie hat er schon früh, beharrlich und glaubwürdig in der Öffentlichkeit vertreten. In mehreren international tätigen Stiftungen, hier ist vor allem die Stiftung „Aid by Trade“ mit der Initiative „Cotton made in Africa“ zu nennen, und Allianzen hat er viele Unternehmer gewonnen, die ähnlich wie er gesellschaftliche Verantwortung leben und Klima- und Umweltschutzziele verfolgen. Im Mittelpunkt seiner Initiativen stehen immer konkrete, praktische Ziele. Der ehemalige Bosch-Chef Franz Fehrenbach würdigte Michael Otto als einen „Vordenker der Nachhaltigkeit“.
Die Jury des Deutschen CSR-Preises würdigt in diesem Jahr diese Lebensleistung. Prof. Wolfgang Schuster, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Telekom Stiftung: „Mit seinem Einsatz leistet er einen wertvollen Beitrag, den Gedanken an die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen weltweit zu verbreiten. Sein Name steht für eine zukunftsfähige Welt.“ Otto erhält den Preis, den vor ihm bereits die Umwelt-Aktivisten Axel Friedrich und Jürgen Resch (2016), der ehemalige Bundesumweltminister Prof. Klaus Töpfer (2015), die drei „grünen“ Drogerie-Unternehmer Dirk Rossmann, Götz W. Werner, dm, und Cord Wöhlke, Budnikowsky, (2014), Bundesbankpräsident Jens Weidmann (2013) sowie der BASF-Vorstandsvorsitzende Kurt Bock (2012) erhalten haben. „Die Preisverleihung an Dr. Michael Otto würdigt einen Menschen, der sein ganzes Leben lang die Grundsätze gesellschaftlicher Verantwortung als Unternehmer lebt“, so Wolfgang Scheunemann, Initiator des Deutschen CSR-Forums, in dessen Rahmen die Auszeichnung überreicht wird.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz als Unternehmensziel
Die Jury betonte vor allem die Umweltausrichtung der Otto Group und das Engagement von Michael Otto in verschieden Stiftungen und Initiativen. 1971 begann Otto seine Karriere in dem von seinem Vater Werner gegründeten Versandhaus. Schon kurze Zeit später führte er Verpackungen aus Recyclingmaterialien ein, eine zu dieser Zeit eher ungewöhnliche Idee. Fünf Jahre nachdem er den Vorstandsvorsitz übernahm, erklärte er 1986 Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu Unternehmenszielen. 2007 übernahm er den Vorsitz des Aufsichtsrats. Im Jahr 2015 übertrug Otto dann einen Großteil seines Vermögens und einen Großteil seiner Gesellschafteranteile an der Otto Group an seine Stiftung.
Schon 1993 errichtete er die „Michael Otto Stiftung für Umweltschutz“. Sie entwickelt als Inkubator innovative Ideen und fördert unter der Geschäftsführung des Vorstands für Corporate Responsibility der Otto Group, Johannes Merck, zukunftsweisende Perspektiven im Umwelt und Naturschutz. Jährlich veranstaltet sie die „Hamburger Gespräche für Naturschutz“ zu wechselnden Themen-Schwerpunkten. Michael Otto ist ebenfalls Stifter von mehreren Professuren im Nachhaltigkeitsbereich.
1998 initiierte er die Systain Consulting GmbH, eine auf Nachhaltigkeitsthemen fokussierte Unternehmensberatung, die zunächst ausschließlich innerhalb des Unternehmens tätig war, inzwischen aber viele weitere nationale und internationale Kunden berät. Die von Otto 2004 unterstützte Stiftung „World Future Council“ bezeichnet sich als „Stimme zukünftiger Generationen“. Sie will politischen Entscheidungsträgern zukunftsgerechtes Handeln erleichtern, indem sie weltweit nach zukunftsgerechten Gesetzen und Politikansätzen recherchiert und deren konkrete Umsetzung unterstützt. Ebenfalls 2004 ist die Otto Group Mitgründerin der „Business Social Compliance Initiative (BSCI)“, deren Ziel die Einhaltung von Mindeststandards in der Lieferkette ist. Zu ihr zählen zurzeit rund 1.500 Firmen weltweit.
2005 initiierte Otto die Stiftung „Aid by Trade“ mit der Initiative „Cotton made in Africa“, in der er bis heute als Kuratoriumsvorsitzender wirkt. Sie will mit Unterstützung unterschiedlicher Partner aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) die Entwicklungszusammenarbeit durch den Handel stärken. Das namensgebende Projekt engagiert sich erfolgreich dabei, Baumwolle aus Afrika auf eine höhere Qualitätsstufe zu heben und dadurch den Baumwollbauern bessere Erträge zu ermöglichen. Heute leistet sie Hilfe für über 670.000 Baumwollbauern und ihre Familien in Afrika.
Seit 2012 engagiert er sich und sein Unternehmen als Gründungsmitglied und Vorsitzender des Präsidiums in der „Stiftung 2 Grad“, die sich für langfristiges unternehmerisches Engagement im Klimaschutz einsetzt. Gemeinsam mit Wissenschaft, Gesellschaft und Politik arbeiten die Unterstützer der Stiftung an konkreten Lösungen für einen ambitionierten und effizienten Klimaschutz. Schon 1992 sind von den Vereinten Nationen auf der legendären „Konferenz von Rio“ 2 Grad als Maximum einer noch erträglichen globalen Klimaerhöhung bezeichnet worden. Im Jahr 2012 wurde auf Initiative der Otto Group zusammen mit sieben weiteren deutschen Handelsunternehmen die „Carbon Performance Improvement Initiative (CPI2)“ gegründet. Sie verfolgt das Ziel, auch in der weltweiten Lieferkette Energie zu sparen und damit das Klima zu schützen. Die Basis von CPI2 ist ein Onlineprogramm, mit dem Fabriken ihren Energieverbrauch in allen Unternehmensbereichen evaluieren und steuern können.