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Bewerbungsphase gestartet – FNG-Siegel für Nachhaltige Geldanlagen

Die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien hat in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen, und zwar sowohl bei Privatanlegern als auch bei institutionellen Investoren. Während die Profis meist auf umfangreiche Expertise, beispielsweise durch spezielle Ratingagenturen, zurückgreifen können, bleibt der Markt für den privaten Anleger unübersichtlich. Das Forum Nachhaltige Geldanlagen will das ändern und mit dem FNG-Siegel für mehr Transparenz und Orientierung sorgen.

Berlin (csr-news) > Die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien hat in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen, und zwar sowohl bei Privatanlegern als auch bei institutionellen Investoren. Während die Profis meist auf umfangreiche Expertise, beispielsweise durch spezielle Ratingagenturen, zurückgreifen können, bleibt der Markt für den privaten Anleger unübersichtlich. Das Forum Nachhaltige Geldanlagen will das ändern und mit dem FNG-Siegel für mehr Transparenz und Orientierung sorgen.

Ab sofort können sich Fondsanbieter in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz um das Siegel bewerben. „Mit dem FNG-Siegel können Anleger leicht erkennen, welche nachhaltigen Anlageprodukte Mindestanforderungen oder darüber hinaus gehende Ansprüche erfüllen“, erklärt FNG-Geschäftsführerin Claudia Tober. Rund drei Jahre haben Finanzexperten und Akteure aus der Zivilgesellschaft an den Kriterien für ein solches Siegel gearbeitet, um den Anlegern eine Orientierungshilfe für seine Anlageentscheidung an die Hand zu geben. Denn die wird in einem rasant wachsenden Markt immer notwendiger, wie auch Axel Weber, Vorstandsvorsitzender des FNG betont. „Die steigende Angebotsvielfalt ist absolut begrüßenswert und kommt den Anlegern direkt zugute. Zugleich wird der Markt jedoch auch immer unübersichtlicher und komplexer“. Inzwischen gibt es einen Großteil der am Finanzmarkt angebotenen Produkte auch in einer grünen Variante, dennoch konzentriert sich das Siegel auf Investmentfonds, die einem breiten Publikum zur Verfügung stehen. Alleine im deutschsprachigen Raum werden inzwischen mehr als 400 Publikumsfonds angeboten, die sich mehr oder weniger intensiv auch an ESG-Kriterien orientieren. Ob die Prospekte halten was sie an Nachhaltigkeit versprechen, sollen die Anleger zukünftig mit dem FNG-Siegel erkennen können – der finanzielle Erfolg ist damit natürlich noch nicht garantiert.

 Transparenzkriterien und Mindestanforderungen

Die Methodik des FNG-Siegels baut auf dem Transparenz Kodex von Eurosif, dem europäischen Dachverband, und den FNG-Nachhaltigkeitsprofilen auf. Diese sind eine Art Kurzporträt von Investmentfonds und erläutern auf 2 Seiten die wesentlichen Aspekte der Anlagestrategie unter den Nachhaltigkeitsaspekten Umwelt, Soziales und Governent. Zusätzlich zu diesen Transparenzkriterien hat das FNG Mindestanforderungen definiert, die neben Atomkraft sowie Waffen und Rüstung auch die vier Bereiche des UN-Global Compact – Arbeits- und Menschenrechte, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung – umfassen. Darauf aufbauend fördert ein Stufenmodell mit den Komponenten Produktstandards, institutionelle Glaubwürdigkeit, sowie Auswahl- und Dialogstrategien den Wettbewerb um anspruchsvollere nachhaltige Anlagestrategien. In welchem Umfang die Investmentfonds diesen Anforderungen gerecht werden, wird von dem unabhängigen französischen Forschungszentrum Novethic geprüft. „Novethic verfügt über jahrelange Erfahrung mit dem Auditing nachhaltiger Fonds“, so Claudia Tober, und „ist nicht nur Auditor, sondern auch strategischer Projektpartner, der das FNG bei der Operationalisierung der Siegel-Methodik unterstützt hat.“

 Bankenverband begrüßt die Einführung

Der deutsche Bankenverband begrüßt die Einführung eines Gütesiegels für nachhaltige Geldanlagen. „Banken haben ein Interesse daran, dass die Beratung zu nachhaltigen Publikumsfonds durch die Einführung eines Qualitätssiegels unterstützt wird“, so Andreas Krautscheid, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bankenverbandes. Bisher seien nachhaltige Geldanlagen noch ein Nischenprodukt. Doch insbesondere institutionelle Anleger beziehen zunehmend Nachhaltigkeitskriterien in ihre langfristigen Renditebetrachtungen ein. „Mit einem Siegel für nachhaltige Publikumsfonds besteht die Möglichkeit, dass sich institutionelle Anleger genauso wie Privatkunden leichter über die nachhaltigen Anlagekriterien von Fonds informieren können und so die Akzeptanz von nachhaltigen Geldanlagen zunimmt“, sagt Krautscheid.

Weitere Informationen zum Siegel auf der Website des Forums nachhaltige Geldanlagen.


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