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Erschöpfung mögliche Ursache für Tod von deutschem Praktikanten

London (apf) – Der Tod eines deutschen Praktikanten in einer Londoner Bank Mitte August ist einer Untersuchung zufolge womöglich auf Erschöpfung zurückzuführen. Erschöpfung könne eine Rolle gespielt haben, ganz eindeutig sei dies aber nicht, hieß es in einer am Freitag in London vorgestellten Untersuchung. Die Rechtsmedizinerin Mary Hassell, die die genaue Todesursache ermitteln sollte, erklärte, der 21-jährige Deutsche sei eines natürlichen Todes gestorben. Zuvor habe er allerdings einen epileptischen Anfall erlitten, obwohl er Medikamente eingenommen habe.

Ein Auslöser für Epilepsie sei Erschöpfung und es sei möglich, dass der Anfall, nach dem M. gestorben sei, durch Müdigkeit ausgelöst worden sei, weil der Praktikant so hart gearbeitet habe, sagte Hassell. “Aber es ist nur eine Möglichkeit”, sagte sie und verwies auf die Unvorhersehbarkeit epileptischer Anfälle. Nach Angaben von Kollegen und Angehörigen habe der Praktikant seine Vorgesetzten nicht über seine Krankheit informiert und sich auch nicht über seine Arbeitszeiten oder Unwohlsein beklagt.

Der 21-jährige Praktikant war im August tot in der Dusche seiner Wohnung gefunden worden, nachdem er Medienberichten zufolge mehrere Nächte bei der Bank durchgearbeitet hatte. Der Todesfall löste eine Debatte über die oft extrem langen Arbeitszeiten im Londoner Bankensektor aus.


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