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Steigendes Umweltbewusstsein der Bevölkerung

Alle zwei Jahre will das Bundesumweltministerium wissen, wie es um das Umweltbewusstsein der Bevölkerung bestellt ist. In der nun vorgestellten neuen Ausgabe der Untersuchung zeigt sich ein zwar deutlich gestiegenes Bewusstsein, beim Verhalten lassen sich aber Ermüdungserscheinungen feststellen.

Berlin (csr-news) > Alle zwei Jahre will das Bundesumweltministerium wissen, wie es um das Umweltbewusstsein der Bevölkerung bestellt ist. In der nun vorgestellten neuen Ausgabe der Untersuchung zeigt sich ein zwar deutlich gestiegenes Bewusstsein, beim Verhalten lassen sich aber Ermüdungserscheinungen feststellen.

Die Deutschen halten den Schutz der Umwelt für die zweitwichtigste politische Aufgabe, knapp hinter der Sorge um die wirtschaftliche Entwicklung. „Damit gebührt der Umweltpolitik wieder die ihr zustehende Bedeutung“, so Bundesumweltminister Peter Altmaier bei der Präsentation der Studie. Für ihn auch ein klares Signal, dass die durch die Krise hervorgerufenen Existenzsorgen der Bevölkerung weitestgehend beseitigt sind. Tatsächlich ergab die letzte Umfrage vor zwei Jahren ein gänzlich anderes Bild. Damals galt die mit Abstand größte Sorge dem Arbeitsmarkt, gefolgt von der Finanzpolitik und erst mit deutlichem Abstand folgte der Umweltschutz. In der aktuellen Untersuchung liegen Wirtschaft, mit 36 Prozent und Umwelt, mit 35 Prozent, fast gleichauf. Themen der sozialen Sicherung etwa auf dem Arbeitsmarkt oder bei den Renten liegen deutlich dahinter.

Ein anderes Bild ergibt sich beim konkreten Verhalten der Bevölkerung. Zwar kann die Studie hier nur die Selbsteinschätzung der Befragten ermitteln, aber auch hier zeigen sich positive aber auch bedenkliche Entwicklungen. Beispielsweise beziehen inzwischen 20 Prozent der Befragten Ökostrom (2010 lag dieser Wert noch bei 8 Prozent) gleichzeitig ist aber die Bereitschaft zum Erwerb eines energieeffizienten Gerätes von 65 Prozent auf nunmehr 52 Prozent zurückgegangen. Auch im Alltag fällt das Energiesparen offenbar nicht leicht, haben 2010 noch 83 Prozent angegeben nicht benötigte Geräte oder Lichtquellen auszuschalten, sind aktuell nur noch 74 Prozent dazu bereit.

Die Befragungsergebnisse wurden in der Studie „Umweltbewusstsein in Deutschland 2012“ mit einem integrativen sozialwissenschaftlichen Modell ausgewertet, das – aufbauend auf den Ergebnissen der Lebensstilforschung – verschiedene „Typen der Lebensführung“ unterscheidet. Auf dieser Basis zeigt die Studie anhand ganz konkreter Lebensbereiche, wo bei welchen Bevölkerungsgruppen weiteres Potenzial geweckt und Hindernisse überwunden werden können. Konkret behandelt die Studie das Umweltbewusstsein in den Handlungsfeldern Mobilität, Lebensmitteleinkauf, Haushaltsorganisation und größere Anschaffungen sowie im Bereich Wohnen. Seit 1996 wird diese Untersuchung inzwischen durchgeführt mit einem interessanten Ergebnis: Auf lange Sicht hat das Umweltbewusstsein nicht zugenommen, sondern ist in Teilen sogar leicht rückläufig.


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