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Bayer-Konzern veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht 2011

Um nachhaltig erfolgreich zu wirtschaften, setzt der Chemiekonzern Bayer vor allem auf die eigene Innovationskraft und auf innovative Partnerschaftsmodelle. Die Ergebnisse dieses Modells lassen sich im neuen, 114 Seiten umfassenden Nachhaltigkeitsbericht nachlesen. Behandelt werden neben den Megatrends Ernährung, Gesundheit und Ressourceneffizienz auch Problemfelder wie Gentechnologie und Tierschutz.

Leverkusen (csr-news) > Um nachhaltig erfolgreich zu wirtschaften, setzt der Chemiekonzern Bayer vor allem auf die eigene Innovationskraft und auf innovative Partnerschaftsmodelle. Die Ergebnisse dieses Modells lassen sich im neuen, 114 Seiten umfassenden Nachhaltigkeitsbericht nachlesen. Behandelt werden neben den Megatrends Ernährung, Gesundheit und Ressourceneffizienz auch Problemfelder wie Gentechnologie und Tierschutz.

Bereits zum 13. mal berichtet Bayer über die eigenen Nachhaltigkeitsanstrengungen. Nachhaltigkeit ist bei Bayer fester Bestandteil der Unternehmensstrategie, dies soll durch die Integration der aktuellen Bilanz in den Bericht verdeutlicht werden. Prof. Dr. Wolfgang Plischke, im Vorstand der Bayer AG zuständig für Innovation, Technologie und Nachhaltigkeit: „Nachhaltigkeit stellt für uns keinen Trend dar, sondern ist fest im Kerngeschäft verankert und bedeutet für uns letztlich Zukunftsfähigkeit“. Rund 36,5 Milliarden Euro hat der Konzern im vergangenen Jahr umgesetzt und dabei einen Gewinn von knapp 2,5 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Eines der großen Themen ist für Bayer der Bereich Gesundheit. Unter Nachhaltigkeitsaspekten betrachtet der Konzern dabei vor allem die Herausforderungen durch die mangelnde medizinische Grundversorgung in Entwicklungsländern bei gleichzeitig wachsender Bevölkerung. Auf der anderen Seite sieht sich der Konzern mit Versorgungsbedürfnissen einer älter werdenden Gesellschaft in den Industrieländern konfrontiert. Bayer HealthCare verfolgt das Ziel, 119 Millionen Zyklen oraler Kontrazeptiva (Verhütungsmittel) pro Jahr in Entwicklungsländern zur Verfügung zu stellen. Als eines der ersten Unternehmen unterzeichnete Bayer 2011 die „London Declaration on NTDs (Neglected Tropical Diseases)“ der Bill & Melinda Gates Foundation, welche die Ausrottung von vernachlässigten tropischen Krankheiten wie Chagas und der Afrikanischen Schlafkrankheit bis zum Jahr 2020 zum Ziel hat. Bayer kooperiert seit Jahren bereits mit der Weltgesundheitsorganisation WHO auf diesem Gebiet und stellt kostenfrei Medikamente zur Verfügung. Im Jahr 2011 konnten über 5.700 Patienten kostenlos mit Arzneimitteln von Bayer behandelt werden. Zum verantwortungsvollen Handeln gehört auch der Bereich Medikamentenmarketing. Bayer orientiert sich dabei an nationalen wie internationalen Vorgaben, nutzt aber nach eigenen Angaben im Zweifel immer die strengere Auslegung. Im Jahr 2011 hat Bayer HealthCare begonnen, alle Anforderungen für regelkonformes und ethisches Verhalten in einem umfassenden und global geltenden Compliance-Manual zusammenzuführen. Auf Basis dieses Manuals wird 2012 eine weltweite Trainingskampagne für alle Teilkonzern-Mitarbeiter gestartet.

Ein weiteres großes Thema ist der Bereich Ernährung, hier legt Bayer den Focus auf neue Anbaumethoden und „eine nachhaltige Praxis entlang der gesamten Wertschöpfungskette“. Beim Anbau von Agrarpflanzen setzt Bayer CropScience auf innovative Technologien, welche die Erträge steigern und die Umwelt schonen. Beispielsweise führt ein neues Reisanbau-Verfahren, das anstelle des arbeits- und ressourcenintensiven Vorpflanzens die Direktsaat von vorgekeimtem Reis ermöglicht, in Indonesien zu einer Ertragssteigerung für die Landwirte von rund 10 Prozent. Gleichzeitig werden der Wasserverbrauch um rund 20 Prozent und der Ausstoß des klimaschädlichen Methan-Gases um circa 30 Prozent gesenkt. Bayer CropScience plant die Ausdehnung der neuen Technologie auf weitere bedeutende Reisanbau-Länder wie China und Indien. Dass gentechnisch optimierte Reispflanzen auch Risiken bedeuten, wird im Bericht nicht ausgespart. Bayer ist im Jahr 2006 in Verruf geraten, als gentechnisch veränderter Reis entdeckt wurde und daraufhin die EU ein Import-Verbot verhängte. Zwar gibt Bayer an, der Reis würde keine Gefährdung für die Lebensmittelsicherheit darstellen, gleichwohl wurde der Konzern mit Klagen überhäuft. Rund 750 Millionen US-Dollar wurden bereitgestellt, um sich mit den klagenden Reisfarmern zu vergleichen. Ein großer Teil dieser Summe sei bereits ausgezahlt, heißt es im Nachhaltigkeitsbericht, 18 Klagen von Betrieben, die nicht Teil des Vergleichsprogramms waren, sind aber noch anhängig. Ein weiteres Bekenntnis im Bereich Crop-Science, Bayer will bis Ende dieses Jahres Ende 2012 den Verkauf aller noch verbliebenen Insektizide der WHO Klasse 1 für Blatt- und Bodenanwendungen sowie Saatgutbehandlungen auslaufen lassen.

Weitere Aspekte aus dem aktuellen Bericht:

  • Bayer hat das neue Wertesystem LIFE (Leadesrhip, Integrity, Flexibility, Efficiency) eingeführt. Damit soll jedem Mitarbeiter eine klare Richtschnur gegeben werden. Gleichzeitig ist LIFE auch Bestandteil des Managementsystems.
  • Bayer versucht im Rahmen gesetzlicher Anforderungen, auf Tierversuche zu verzichten. In der Forschung wird zunächst immer nach einer Alternativmethode gesucht. Dort wo Tierversuche nicht vermieden werden können, gilt das 3R-Prinzip (Replace, Reduce, Refine) – damit soll das Leiden von Versuchstieren vermieden bzw. reduziert werden. Auf ihrer Website gibt Bayer ausführliche Auskunft über die durchgeführten Tierversuche. Im vergangenen Jahr wurden von Bayer-Forschern 168.825 Tier zu Versuchszwecken eingesetzt. Knapp 90 Prozent davon sind Ratten und Mäuse.
  • Bayer hält am Ziel fest, die direkten und indirekten Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 35 Prozent pro Tonne verkaufter Produkte gegenüber 2005 zu senken. Bis Ende 2011 wurde eine Reduzierung um 21 Prozent erreicht. Durch Effizienz-Steigerungsmaßnahmen in den Produktionsbetrieben wurden im Zeitraum 2009 bis 2011 zudem Energiekosten in Höhe von 35 Millionen Euro eingespart. Das Unternehmen bekräftigt ebenfalls das Ziel, trotz Produktionssteigerung die absoluten direkten und indirekten Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2020 auf dem Niveau von 2007 zu halten.
  • Bei Bayer sind Nachhaltigkeitsaspekte in die konzernweiten Einkaufsrichtlinien integriert. Bis 2015 sollen mindestens 75 Prozent des Einkaufsvolumens sozialen, ökologischen und ethischen Anforderungen entsprechen.
  • Im Jahr 2011 investierte Bayer rund 54 Millionen Euro in gemeinnützige Projekte.
  • Bis 2015 soll der Anteil weiblicher Führungskräfte im Konzern mindestens 30 Prozent betragen. Im letzten Jahr lag er bei 22 Prozent. Erst im letzten Jahr wurde Bayer von sechs weiblichen Angestellten der US-Niederlassung auf Diskriminierung am Arbeitsplatz verklagt. Im Nachhaltigkeitsbericht heißt es dazu: „Wir sind überzeugt, gute Argumente zu haben und werden uns in dieser Angelegenheit weiterhin entschieden zur Wehr setzen“.
  • Der Bericht entspricht, bestätigt, dem GRI-Level A+.
  • Erst vor wenigen Wochen wurde Bayer von der Schweizer Ratingagentur SAM mit dem Gold-Standard ausgezeichnet.

Der Nachaltigkeitsbericht 2011 steht online oder als PDF zur Verfügung. Zum Download steht auch die Broschüre “Auf einen Blick” – Nachhaltigkeit bei Bayer zur Verfügung.


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