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Kampagne „Weihnachten wird unterm Baum entschieden“ provoziert Boykottaufrufe

Bielefeld > Zum Boykott der Unternehmen der Metro Group in der Weihnachtszeit hat die Jugendkammer der westfälischen Kirche aufgerufen. Grund dafür ist eine Werbekampagne der Elektrofachmarkt-Kette Media Markt, die ebenso wie Saturn und Galeria Kaufhof zu der Handelsgruppe gehört. Seit dem 22. November wirbt Media Markt über Fernsehen, Internet, Radio und in den Filialen mit dem Slogan „Weihnachten wird unterm Baum entschieden“. Diese Werbung reduziere das Weihnachtsfest auf ein Konsum-Event, so die Jugendkammer. „Die Geburt Jesu Christi verbreitet nicht die frohe Botschaft des ungezügelten Konsums, der sich dazu noch in der Größe der Media-Markt-Geschenke bemessen lässt. Christi Geburt ist eine Botschaft des Friedens“, heißt es in der Stellungnahme. Das Weihnachtsfest eigne sich nicht zur Gewinnmaximierung. Die Metro Group solle die Werbekampagne unverzüglich stoppen. Die Jugendkammer ist das oberste Beschluss fassende Gremium der Evangelischen Jugend von Westfalen.

27.000 Proteste auf Facebook

Auch der württembergische Rundfunkpfarrer Andreas Koch (Stuttgart) übte heftige Kritik an der Werbekampagne: „Geschmacklosigkeit hat immer noch Luft nach oben und das durchaus auch im Advent.“ Weihnachten werde in der Krippe entschieden, weil „es auch heuer nur da Weihnachten werden kann, wo Jesus im Mittelpunkt steht“. Auf der Facebook-Seite „Weihnachten wird in der Krippe entschieden“ haben bis zum 12. Dezember über 28.000 Menschen erklärt, dass sie die Auffassung der Werbemacher nicht teilen. Eine Sprecherin der für die Media-Märkte zuständigen Media-Saturn-Holding (Ingolstadt) verteidigte die Werbung. Die Kampagne wolle Weihnachten nicht zu einem rein materiellen Ereignis herabwürdigen. Es solle auch nicht der Eindruck vermittelt werden, Liebe und Freude würden ausschließlich durch Geschenke weitergegeben. Die Werbung solle vielmehr dem Kunden zusichern, dass die Angebote nach Weihnachten nicht zu günstigeren Preisen verkauft würden. Media-Saturn achte die religiösen Gefühle von Christen und Angehörigen anderer Religionen hoch.


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