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Daimler-Vorstandsmitglied Hohmann-Dennhardt für die Quote

Hamburg > Die erste und bislang einzige Frau im Vorstand des Autobauers Daimler, Christine Hohmann-Dennhardt, hat sich für eine Frauenquote in Unternehmen ausgesprochen. “Ich persönlich bin für eine Quote”, sagte die ehemalige Bundesverfassungsrichterin, die bei Daimler für Integrität und Recht zuständig ist, der am Wochenende erschienenen Ausgabe des “Spiegel”. Freiwilligkeit sei zwar immer besser als Zwang. Es habe aber schon früher Versprechungen der Unternehmen gegeben, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. Erst in jüngster Zeit seien Anstrengungen in diese Richtung sichtbar geworden. Das Eintreten für eine Quote sei allerdings ihre “ganz private Meinung”, sagte Hohmann-Dennhardt. “Da spreche ich nicht für das Unternehmen.”

Unter den rund 180 Vorstandsmitgliedern in den 30 Dax-Unternehmen sind derzeit laut “Spiegel” nur fünf Frauen. Bei der Telekom kommen demnächst zwei hinzu, beim Softwarekonzern SAP dagegen geht die einzige Frau im Vorstand bereits wieder: Personalchefin Angelika Dammann verlässt nach Kritik an der Nutzung eines Firmenjets für Heimflüge das Unternehmen, wie SAP erst am Freitag mitgeteilt hatte.

Bei der Besetzung von Vorstandsposten bei der Telekom mit zwei Frauen gab es heftigen Streit: Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat wehrten sich gegen die Wahl der früheren baden-württembergischen Kultusministerin Marion Schick von der CDU zum Personalvorstand, wie Aufsichtsratsmitglied und Verdi-Bundesvorstand Lothar Schröder dem Nachrichtenmagazin “Focus” sagte. Die Arbeitnehmerseite sei “massiv bedrängt” worden, für Schick zu stimmen und habe keine Chance bekommen, einen eigenen Vorschlag zu machen. Der Arbeitsdirektor solle Bindeglied zwischen Arbeitnehmern und Management sein, sagte Schröder. “Wie soll das funktionieren, wenn man uns einfach jemand vor die Nase setzt?”


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