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Nano-NachhaltigkeitsCheck: Radar für Nanoprodukte mit Zukunft

Chance oder Risiko – kaum eine Technologie wird so kontrovers diskutiert wie die Nanotechnologie, vor allem dann, wenn es um ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung geht. Das Öko-Institut hat nun gemeinsam mit den Projektpartnern BASF und Nanogate den „Nano-Nachhaltigkeitscheck“ entwickelt, ein Instrument zur betriebsinternen Selbstevaluierung der Nachhaltigkeitspotenziale von Nanoprodukten. Das Institut geht von erheblichen Umweltntlastungspotentialen aus. Zu anderen Ergebnissen kommt der BUND in seiner Studie.

Freiburg > Chance oder Risiko – kaum eine Technologie wird so kontrovers diskutiert wie die Nanotechnologie, vor allem dann, wenn es um ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung geht. Das Öko-Institut hat nun gemeinsam mit den Projektpartnern BASF und Nanogate den „Nano-Nachhaltigkeitscheck“ entwickelt, ein Instrument zur betriebsinternen Selbstevaluierung der Nachhaltigkeitspotenziale von Nanoprodukten. Damit können Unternehmen, die Nanoprodukte herstellen oder entwickeln, schon in der Produktentwicklungsphase die Chancen, Risiken und Optimierungspotenziale ermitteln. Im Zentrum steht ein Bewertungsraster, mit dem Nanoprodukte im Vergleich zu einem Referenzprodukt ohne Einsatz von Nanomaterialien analysiert werden können.

Methodisch basiert der Nano-NachhaltigkeitsCheck auf der Lebenszyklusanalyse PROSA des Öko-Instituts. PROSA (Product Sustainablity Assessment) berücksichtigt den kompletten Lebenszyklus eines Produkts und bewertet seine ökonomischen, ökologischen und sozialen Chancen und Risiken. Die beim Nano-NachhaltigkeistCheck betrachteten Aspekte werden in Form von Schlüsselindikatoren abgebildet in den Bereichen Klima- und Umweltschutz, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Nutzenaspekt und sozio-ökonomische Aspekte. Damit verfügen die Entwickler von Nanoprodukten über methodische Grundlagen, um sich systematisch mit den Nachhaltigkeitsaspekten ihrer Produkte auseinanderzusetzen.

In einer Broschüre des Öko-Instituts wird der Nano-NachhaltigkeitsCheck vorgestellt und an zwei Praxisbeispielen illustriert: Zum einen dem Produkt pro.Glass Barrier 401 der Firma Nanogate Industrial Solutions und zum anderen dem Produkt X-Seed von BASF SE. Beide Produkte befinden sich noch in der Phase der Markteinführung, zeigen aber nach Angaben des Öko-Instituts die erheblichen Umweltentlastungspotenziale von Nanoprodukten durch CO2-Einsparungen.

Zu etwas anderen Ergebnissen kam im vergangenen Jahr der BUND mit der Studie: Löst Nanotechnologie unsere Umweltprobleme? Danach sind bislang keine Entwicklungen zu erwarten, mit denen die Nanotechnologie im Klima- oder Ressourcenschutz oder bei der Schadstoffminimierung einen nennenswerten Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten kann.

Weitere Informationen bietet das Öko-Institut auf seiner Website. Die Studie des BUND steht zum Download zur Verfügung. Das Bundesministerium für Umweltschutz; Naturschutz und Reaktorsicherheit bietet ebenfalls vertiefende Informationen zur Nanotechnologie, vor allem eine Machbarkeitsstudie für ein Nanoproduktregister.


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