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Verbraucher über Unternehmensverantwortung schlecht informiert – CSR-Kernthema: Mitarbeiterorientierung

Mainz > Zwei Drittel der Verbraucher halten es für wichtig, dass ein Unternehmen soziale Verantwortung übernimmt. Eindeutig im Vordergrund steht dabei das gerechte und soziale Verhalten des Unternehmens gegenüber seinen Mitarbeitern (86%), in deutlichem Abstand gefolgt von der Umweltschutz-Orientierung (58%), der ehrenamtlichen Arbeit für die Gesellschaft (55%) und Spenden (47%). Das sind Ergebnisse einer Online-Befragung, die von der 2hm & Associates GmbH im Mai unter 313 Verbrauchern durchgeführt wurde. Die Teilnehmer waren zu fast gleichen Teilen Männer und Frauen und zu 54 Prozent über 45 Jahre alt.

Nur 13 Prozent der Befragten gaben dabei an, schon von einem Unternehmen gehört zu haben, das soziale Verantwortung übernimmt. Und nur 2 Prozent fühlen sich umfassend über das verantwortliche Verhalten von Unternehmen informiert. Am stärksten in der Pflicht sehen Verbraucher die Branchen Energie & Versorgung (88%), Auto & Verkehr (84%) sowie Transport & Logistik (69%). Dass die Krisenbranche Finanzen & Versicherung hier nur mit einem Wert von 56% genannt wird erstaunt und lässt vielleicht einen Rückschluss auf ein kerngeschäftsfernes Verständnis von Corporate Social Responsibility zu.

45 Prozent der in der Studie erfassten Verbraucher erklärten zudem ihre Bereitschaft, für die Produkte gesellschaftlich verantwortlicher Marken einen Mehrpreis von über 10 Prozent zu akzeptieren. Das gab Anlass zu Diskussionen darüber, inwieweit sich eine solche in Umfragen geäußerte Bereitschaft in tatsächliches (Kauf-)Verhalten umsetzt. So hatte eine von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene und im November und Dezember 2007 durchgeführte Studie unter 29.000 europäischen Verbrauchern unter dem Titel “Einstellungen der europäischen Bürger zur Umwelt” herausgefunden: Europäer sehen ihre Konsumgewohnheiten selten als Umweltsorge, und sie tun – trotz Bekenntnissen zum Umweltschutz – am wahrscheinlichsten nichts, wenn es um eine Änderung ihrer Konsumgewohnheiten geht. Als Beispiele dafür nennt die europäische Studie eine reduzierte Nutzung des eigenen Autos oder den Kauf grüner Produkte.

„Unternehmen, die sich zu einer konsequenten gesellschaftlichen Verantwortung bekennen und dies auch kommunizieren, gehört die Zukunft und werden im Wettbewerb erfolgreich sein“, meint jedenfalls Leif Steinbrinker, Partner bei 2hm. Mit einer stringenten Strategie könne dabei ein Höchstmaß an Effizienz der eingesetzten Maßnahmen und Aufwendungen erreicht werden.


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