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Deutschland
https://basecamp.telefonica.de/event/wem-gehoert-unser-digitales-ich-die-zukunft-der-digitalen-identitaet-mit-dem-philosophen-und-bestseller-autor-richard-david-precht/
„Wer bin ich?“ Die Frage nach unserer Identität beschäftigt uns seit Menschheitsbeginn. In der analogen Welt war die Antwort vergleichsweise einfach: ein Bauer war ein Bauer. Und in der digitalen Welt? Der Philosoph und Bestseller-Author Richard David Precht erweitert deshalb die Frage: „Wer bin ich und wenn ja wie viele?“ Im Zeitalter multipler Online-Profile, künstlicher Intelligenz, selbstlernender Algorithmen und Roboter müssen wir auf die Frage der Identität neue Antworten finden.
Mit der Digitalisierung gewinnt unser digitales „Ich“ immer mehr an Bedeutung: Egal ob wir online einkaufen, uns über soziale Medien vernetzen, Dating-Apps nutzen, in Spielewelten eintauchen oder digital Behördengänge erledigen – unser Handeln und Auftreten in der virtuellen Welt wird immer mehr zum Bestandteil unseres realen Selbstbildes. Digitale und physische Realität verschmelzen. Dadurch entsteht die Notwendigkeit einer digitalen Identität. Sie dient künftig nicht mehr nur als eindeutiger Identifikationsnachweis – etwa bei Behördengängen oder Wahlen. Sie ist auch ein ureigener Teil unserer Persönlichkeit, über den wir stets Kontrolle haben und der gegen Missbrauch geschützt sein muss. Aus dem reinen Verwerten von Daten entwickelt sich Digitalität selbst zum Identitätsstifter. Wer sind wir online? Was sollen andere über uns erfahren?
Grundvoraussetzung ist digitale Souveränität
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur universellen digitalen Identität sind neue Technologien wie Blockchain. In der Schweiz hat die Stadt Zug erstmals eine Blockchain-basierte Bürgerabstimmung durchgeführt. In Estland können Bürger sich mit ihrem Personalausweis, der eine im Chip verschlüsselte digitale Identität enthält, bei Bankgeschäften legitimieren, zum Arzt gehen oder wählen. Unsere digitale Identität wird zum Schlüssel zur digitalen und damit auch zur realen Welt. Grundvoraussetzung ist dabei digitale Souveränität: Egal in welcher Rolle – ob als Privatperson, Konsument, Angestellter oder Bürger – müssen Menschen in der Lage sein, ihr digitales „Ich“ und die dahinter liegenden Daten zu erzeugen, zu verwalten und auch wieder zu zerstören.
Roboter bekommen Staatsbürgerschaft
Bis dahin ist noch ein weiter Weg: Bislang werden virtuelle Identitäten und Profile von Konzernen wie Facebook, Google und Amazon kontrolliert. Nur wenige Menschen wissen, wie ihre persönlichen Daten genutzt und von künstlicher Intelligenz ausgewertet werden. Manche Staaten wie China gehen bereits einen Schritt weiter und experimentieren mit „sozialen Punktesystemen“, bei denen vermeintliches Fehlverhalten in der digitalen oder realen Welt mit Abzügen gestraft wird. Die Folge: Menschen mit niedrigem Punktestand dürfen keine Flugtickets mehr kaufen und haben schlechtere Chancen, einen Ehepartner zu finden. Und was ist mit künstlicher Intelligenz – braucht sie eine eigene Identität? Als erste Maschine auf der Welt erhielt der KI-Roboter Sophia vor kurzem von Saudi-Arabien eine Staatsbürgerschaft.
Wem gehört unser digitales „Ich“? – am 13. Februar im Telefónica BASECAMP
Wie stark wird unsere Identität heute in der digitalen Welt geprägt? Wem gehört unser digitales „Ich“? Wie behalten wir die Kontrolle darüber? Wie sieht die Zukunft digitaler Identität aus und welche Chancen ergeben sich daraus für jeden Einzelnen und für die Gesellschaft? Darüber diskutieren wir im Telefónica BASECAMP.”
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