https://www.hkw.de/de/programm/projekte/2021/illiberal_arts/start.php
„Die liberal-kapitalistische Weltordnung, die nach 1989 durchgesetzt schien, befindet sich heute im Stadium fortgeschrittener Desintegration. Das Zerbrechen dieser Ordnung legt den illiberalen Kern ihrer durch den Markt geformten Freiheiten und Eigentumsformen offen: die gewaltsamen Unfreiheiten der Enteigneten ebenso wie die Gewaltbereitschaft der Besitzenden. Auch die Kunst zeigt sich als Austragungsort dieser Gewalten und ihrer Ausschlüsse: Durch den Ruin der Liberalität stehen auch die moderne Institution der „veranstaltlichten Kunst“ (Arnold Hauser) und ihre gesellschaftliche Legitimität mehr und mehr in Frage.
Ausstellung, Publikation
Wie trägt Kunst gesellschaftliche Debatten aus? Illiberal Arts ist eine mit internationalen Künstler*innen, Dichter*innen und Autor*innen initiierte Formsuche zur künstlerischen Lebensarbeit. Für die Publizistin Lu Märten galt „die ganze Lebensarbeit eines Menschen“ als künstlerisch. Die Publikation zur Ausstellung unterzieht kollektive Wahrnehmungsformen und politische Spontaneitäten einem Praxistest. Mit Beiträgen von keyon gaskin, Nicholas Grafia, Natascha Sadr Haghighian, Anne Imhof, Jota Mombaça u. v. a.“