CSR-Wissen NPO-FPO-Kooperationen

Public Private Partnership (PPP)

Autorin des Beitrags: Gina Burgardconcern GmbH


Unter Public Private Partnership (PPP; zu Deutsch öffentlich-private Partnerschaft, ÖPP) versteht man eine langfristige, vertraglich geregelte Zusammenarbeit zwischen staatlichen und privaten Akteuren. Dabei werden öffentliche Aufgaben, für die der Staat nicht mehr sorgen kann bzw. will, teilweise oder vollständig von privatwirtschaftlichen Partnern übernommen. Der Staat zieht sich als Designer, Planer, Produzent, Finanzier und Betreiber öffentlicher Leistungen zurück und tritt als Konsument und Nachfrager von Dienstleistungen, für die er den privatwirtschaftlichen Partner bezahlt, auf. Public Private Partnerships haben das Ziel, sowohl Nutzen als auch Risiken und Belastungen partnerschaftlich zwischen den öffentlichen und privaten Partnern zu verteilen. Unternehmen profitieren durch die Partnerschaften auf unterschiedliche Art: Zum einen erhalten sie durch den staatlichen Anteil an den Kosten einen finanziellen Zuschuss. Zum anderen können sie neue Märkte für ihre Dienstleistungen erschließen.

1. Möglichkeiten der Ausgestaltung

Es gibt unterschiedliche Formen der Ausgestaltung von PPPs, die beispielsweise in der Art der Vertragsgestaltung und dem Grad der Kooperation zwischen öffentlichem und privatem Partner differieren. So sind zum Beispiel organisatorische PPPs durch eine enge vertragliche und organisatorische Koppelung zwischen öffentlichen Akteuren und privaten Unternehmen gekennzeichnet. In diesem Fall übernehmen die privaten und staatlichen Partner das Management der öffentlichen Einrichtung gemeinsam, wobei der Staat zumeist als Betreiber auftritt und der private Unternehmer die Einrichtung gegen Entgelt im Namen der staatlichen Stelle bewirtschaftet. Bei vertraglichen PPPs übernimmt der private Akteur die ausführende Tätigkeit in der Realisierungsphase vollständig. Die Zusammenarbeit ist i.d.R. zeitlich begrenzt. Netzwerkartige PPPs sind lose Partnerschaften auf Basis informeller, wechselseitiger Verpflichtungen, bei denen die Ressourcen komplementär verteilt sind. In fokalen PPPs dominiert ein Akteur, der auch den größeren Ressourceneinsatz leistet. In der Realität bestehen PPPs häufig aus einer Mischform der genannten Typen.

2. PPP und CSR

Im Rahmen ihrer CSR-Aktivitäten nutzen Unternehmen z.B. Partnerschaften mit staatlichen Entwicklungsorganisationen. Gemeinsam führen die Partner ein Projekt in einem Entwicklungsland durch, von dem einerseits die lokale Bevölkerung durch verbesserte Leistungserbringung, andererseits das Unternehmen durch einen leichteren Zugang zu staatlichen und privaten Institutionen und Entscheidungsträgern vor Ort sowie einen erleichterten Markteintritt profitiert. Unternehmen erhalten zudem von staatlicher Seite einen finanziellen Zuschuss sowie personelle Unterstützung durch die Organisationen bei der Planung und Umsetzung der Projekte. Dadurch profitieren sie auch von spezifischem Know-how über Länder, Sektoren und Gesetzgebungen und dem Zugang zu lokalen Netzwerken.

3. Literatur

  • Bertelsmann Stiftung / Clifford Chance Pünder / Initiative D21 (o. J.): Prozessleitfaden Public Private Partnership.
  • BMZ (2005): Public Private Partnerships (PPP) in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.
  • BPPP (o. J.): Argumentationskatalog – Pro und Contra ÖPP.
  • Detlef Sack (2009): Zwischen Usurpation und Synergie – Motive, Formen und Entwicklungsprozesse von Public Private Partnership. Zeitschrift für Sozialreform, Jg. 55, Heft 3, S. 211-230.

4. Links


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