Autor: Olaf Ledderboge, Centre for Sustainability Management (CSM) der Leuphana Universität Lüneburg
Der Begriff “Change Agents for Corporate Sustainability” lenkt den Blick auf das Individuum im Kontext unternehmerischer Nachhaltigkeit.
Individuen, die Veränderungsprozesse gezielt initiieren und gestalten, werden in verschiedenen Forschungsfeldern als „Change Agents“ verstanden. Aufbauend auf Ansätzen u.a. aus der Change-Management-Forschung und -praxis geht es um Persönlichkeiten als Gestalterinnen und Gestalter nachhaltiger Veränderungsprozesse und darum, welche Rolle Individuen für die Umsetzung von Nachhaltigkeit in Unternehmen spielen.
Die Rolle des Individuums als „Schnitt- und Angelpunkt“ für unternehmerische Nachhaltigkeit wird in verschiedenen Forschungsfeldern und Verständniskontexten untersucht. Neben dem bereits genannten Change Management sind Leadership, Human-Ressource-Management, Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Organisations- und Innovationsforschung sowie Psychologie zu nennen.
Handlungsräume von Change Agents sind nicht als physikalisch abgrenzbare Felder zu verstehen sondern vielmehr als stetig neu generierte, dynamische Handlungshorizonte. In der Managementforschung werden Change Agents teilweise auch mit Unternehmer oder Leader gleichgesetzt. Befunde aus der Hochschulbildungsforschung betonen dagegen die Vielseitigkeit der „Change Agents for Corporate Sustainability“ und identifizieren ganz unterschiedliche Rollen, die diese inner- und außerhalb von Organisationen einnehmen können, um Nachhaltigkeitsherausforderungen zukunfts- und lösungsorientiert zu begegnen. Dabei übernimmt insbesondere eine Managementbildung, die Nachhaltigkeit explizit in den Fokus setzt (vgl. Hesselbarth & Schaltegger 2014; Hesselbarth et al. 2015), eine wichtige Rolle, um gemeinsam mit Studierenden unternehmerisches Denken und konzeptionell nachhaltiges Handeln zu verknüpfen und zu entwickeln.
Literatur:
- Hesselbarth, C.; Buhr, M. & Schaltegger, S. (2015): Management Education for Sustainability – Deriving learning formats from competency requirements, in: Davim, P.J. (Ed.): Sustainability in Higher Education, Amsterdam: Chandos Publishing/Elsevier, 21-49.
- Buhr, M. (2015) Change Agents für unternehmerische Nachhaltigkeit – Individuen als Gestalter/-innen nachhaltiger Veränderungsprozesse in Unternehmen. CSM-Impulse (1/2015), 4-5. Lüneburg, Centre for Sustainability Management.
- Schaltegger, S. (2015). Kompetenzen impliziter Nachhaltigkeitsmanager stärken. in Corporate Responsibility 2015: Jubiläumsausgabe – Bestandsaufnahme und Zukunftsperspektiven für Corporate Responsibility. (S. 20-23). (Corporate Responsibility; Band 2015). Frankfurt am Main: ACC Verlag & Services.
- Hesselbarth, C. & Schaltegger, S. (2014): Educating change agents for sustainability – learnings from the first sustainability management master of business administration, Journal of Cleaner Production, Vol. 62, 24–36.
- Visser, W. & Crane, A. (2010) Corporate Sustainability and the Individual: Understanding What Drives Sustainability Professionals as Change Agents, SSRN Working Paper Series, 25 February 2010.
- Centre for Sustainability Management (Hrsg.) (2013). Agenten des Nachhaltigkeitswandels. Zehn Jahre unterwegs mit dem MBA Sustainability Management. Lüneburg
*teilweise auch als ,Agenten des Nachhaltigkeitswandels’
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