Brüssel (csr-news) > Da mehr als zwei Drittel der Europäer in Städten leben, ist die Bewältigung umweltpolitischer Herausforderungen von enormer Bedeutung für die Gesundheit und das Wohlergehen der Bürger. Mit der Auszeichnung „Grüne Hauptstadt Europas“ sollen die Bemühungen und das Engagement zur Verbesserung der städtischen Umwelt belohnt und das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Umweltveränderungen auf Ebene der Städte geschärft werden. „Essen wird ein Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung sein und die besten Verfahren, die sich in dieser Stadt bewährt haben, austauschen und fördern“, so die EU-Kommission in ihrer Ankündigung.
Beispielsweise werden die Flüsse, die durch Essen fließen, wichtige Bestandteile des Grünen Hauptstadt-Jahres sein. Die Emscher, einst Abwasserfluss des Ruhrgebiets, wird derzeit von der Emschergenossenschaft im Rahmen eines Jahrhundertprojektes noch bis 2020 renaturiert, in der Ruhr darf ab Mai wieder offiziell an einer Badestelle am Baldeneysee geschwommen werden. Die Mobilität der Zukunft steht ebenfalls bei vielen Aktivitäten im Mittelpunkt – zum Beispiel der Fahrradverkehr. Klima- und Energiewandel, nachhaltiges Essen und Gärtnern in der Stadt – auch diese Themen spielen im Grünen Hauptstadt-Jahr eine Rolle und waren im Rahmen von künstlerischen Darbietungen und Mitmachaktionen Teil Programms am Eröffnungswochenende.
“Wir möchten in 2017 zeigen, wie viel Grün in unserer Stadt steckt – nicht nur sichtbares Grün in Parks, Gärten und an den Ufern unserer Flüsse, sondern auch das Grün in den Herzen und Köpfen unserer Bürger“, versprach Simone Raskob, Umwelt- und Baudezernentin der Stadt Essen und Projektleiterin der Grünen Hauptstadt Europas.
EU-Kommissionsmitglied für Umwelt: „Ich gratuliere Essen zum Titel Grüne Hauptstadt Europas 2017 und zur Umwandlung der Stadt in einen gesünderen Lebensraum. Die beeindruckende Umwandlung einer Kohle- und Stahlstadt zur grünsten Stadt in Nordrhein-Westfalen ist Ausdruck des erfolgreichen Strukturwandels in Essen. Diese großen Fortschritte im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit waren nur mit Weitblick, verantwortungsvoller Verwaltung, starker Führungskraft und der Beteiligung der Bürger möglich.“
Die Kommission entwickelt auch das „Green City Tool“ – ein neues Instrument, das jede Stadt freiwillig nutzen kann, um seine Umweltleistung zu bewerten und zu überwachen. Es basiert auf zwölf Kriterien, die für die Auswahl Grüner Hauptstädte verwendet werden, und hilft europäischen Städten, ihre städtische Umwelt und die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern. Das Tool wird voraussichtlich ab Juni einsatzbereit sein.
Was überzeugte die Jury?
Während seines Jahres als Grüne Hauptstadt Europas 2017 plant Essen mehr als 300 Projekte und Veranstaltungen von Bürgern, mit denen die Lebensqualität in der Stadt weiter verbessert und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt der Entwicklungsprogramme der Stadt gerückt werden soll. Die Grüne Hauptstadt Europas 2016, Ljubljana in Slowenien, hat den Titel für das Jahr 2017 nun an Essen weitergeben, 2018 wird dieser dann an das niederländische Nijmegen gehen.