Bern (csr-news) > Peter Messerli, Professor für Nachhaltige Entwicklung an der Universität Bern, wird künftig als Ko-Vorsitzender das wissenschaftliche Expertengremium leiten, welches den UNO-Weltbericht zur Nachhaltigen Entwicklung verfasst. Ernannt wurde Peter Messerli zusammen mit Endah Murniningtyas aus Indonesien von Ban Ki-moon, dem ehemaligen UNO-Generalsekretär. Der erste Bericht soll 2019 erscheinen.
Generalsekretär Ban Ki-moon ernannte vor seinem Rücktritt Ende 2016 ein Gremium von 15 bedeutenden Wissenschaftlern und Experten, das den globalen Nachhaltigkeitsbericht im Auftrag der UNO verfasst. Das Gremium soll wissenschaftliche fundierte Grundlagen zur Umsetzung der kürzlich verabschiedeten Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung bereitstellen, die Wirtschafts-, Sozial- und Umweltaspekte umfasst.
Der Bericht, der alle vier Jahre erscheint, soll die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik stärken und ein evidenzbasiertes Instrument zur Unterstützung politischer Entscheidungsträger schaffen, um die Armut zu bekämpfen und die nachhaltige Entwicklung zu fördern. «Die Wissenschaft spielt eine zentrale Rolle bei der Erforschung der Wechselwirkungen zwischen den Nachhaltigkeitszielen», sagt Peter Messerli vom Center for Development and Environment (CDE) der Universität Bern, neuer Ko-Vorsitzender des Gremiums. «Mögliche Konflikte und Synergien müssen offengelegt werden, um potenzielle Entwicklungspfade aufzuzeigen». So könnten beispielsweise Wechselwirkungen zwischen verstärkter Nahrungsmittelproduktion und dem Schutz der Biodiversität aufgezeigt werden, um die jeweiligen politischen Massnahmen aufeinander abzustimmen.
Anerkennung für Schweizer Nachhaltigkeitsforschung
«Die Wahl Peter Messerlis zum Ko-Vorsitzenden ist eine Ehre für die Schweiz und ein Zeichen der Anerkennung für die Schweizer Nachhaltigkeitsforschung», sagt Michael Gerber, Botschafter und Sonderbeauftragter für globale nachhaltige Entwicklung beim Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA. Das EDA hatte die Bewerbung von Peter Messerli bei den UNO-Gremien unterstützt.
Die Universität Bern verfolgt in ihrer Strategie 2021 seit mehreren Jahren den Themenschwerpunkt Nachhaltigkeit. Dabei unterstützt sie nicht nur spezialisierte Forschungszentren, sondern auch mehrere globale Forschungsnetzwerke wie zum Beispiel «Future Earth», das Wissen zu gesellschaftlichen Transformationsprozessen liefert. «Diesen neuen Formen der inter- und transdisziplinären Forschung kommt eine grosse Bedeutung zu bei der Suche nach möglichen Lösungen globaler Fragen der Nachhaltigkeit», sagt der Rektor der Universität Bern, Christian Leumann. «Wir freuen uns sehr, dass Peter Messerli, der die Nachhaltigkeitsforschung an der Universität Bern massgeblich geprägt hat, nun für dieses weltweit angesehene Amt gewählt wurde.»