Stuttgart (csr-news) > Es fokussiert auf das Wohlbefinden der Gebäudenutzer, belohnt Angebote für die Mitarbeiter und betrachtet die neu eingebrachten Baustoffe sowie die Möblierung der Räume. Das System soll in erster Linie als Planungswerkzeug genutzt werden und richtet sich an Innenarchitekten, Nutzer von Büro- und Handelsflächen sowie Bauherren von Gebäuden mit einem hohen Ausstattungsgrad. Es kann ergänzend zu den DGNB Zertifizierungssystemen für Neubauten und Bestandsgebäude eingesetzt werden, wobei auch eine Anwendung bei Innenräumen in nicht-zertifizierten Gebäuden möglich ist.
Das Zertifizierungssystem ist zunächst für Flächen in Büro- und Verwaltungsgebäuden sowie für Shopping Center und andere Handelsflächen verfügbar. Im Sinne einer ganzheitlichen Nachhaltigkeit setzt es Impulse für umweltfreundlichere und wirtschaftlichere Innenräume. So wird beispielsweise im Kriterium „Energieeffizienz und Klimaschutz” die Verwendung von Ökostrom sowie die Klimaneutralität des Ausbaus positiv bewertet. Der DGNB Philosophie folgend fußt auch das neue System auf einer lebenszyklusorientierten Betrachtung, indem es die über die Planungs- und Bauzeit hinaus anfallenden Kosten vorausschauend mitbetrachtet und konsequent die Wiederverwendung von Produkten belohnt. Damit setzt die DGNB ein klares Zeichen für einen bewussten Umgang mit den eingesetzten Ressourcen. Erstmals adressiert im Rahmen einer DGNB Zertifizierung wird die gezielte Auswahl der Möbel unter Nachhaltigkeitsaspekten. So wirken sich ergonomische, nachweislich schadstoffarme Möbel mit geringen Umweltwirkungen und einer langen Nutzungsdauer positiv auf das Zertifizierungsergebnis aus.
Umfang der Zertifizierung ist gering
Im DGNB Zertifizierungssystem für Innenräume werden nur die beeinflussbaren Aspekte der Nachhaltigkeit adressiert. Mit 16 Kriterien bei Büro- und Verwaltungsgebäuden bzw. 13 Kriterien bei Handelsbauten ist der Umfang der Zertifizierung entsprechend gering. Auch die Nachweisführung ist reduziert und praxisnah gehalten. Darüber hinaus gibt es auch hier die Möglichkeit einer Mehrfachzertifizierung von nahezu baugleichen Innenausbauten an verschiedenen Standorten. „Als DGNB geht es uns darum, den nachhaltigen Umgang mit unserer gebauten Umwelt zu fördern, indem wir gezielt positive Anreize setzen”, sagt Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. „Mit dem DGNB Zertifizierungssystem für Innenräume erreichen wir mit Innenarchitekten, Nutzern, aber auch Möbelherstellern neue Zielgruppen und bieten ihnen ein wirksames, gut anzuwendendes Werkzeug, um sich aktiv für mehr Nachhaltigkeit einzusetzen.”
Im Rahmen einer Erstanwendungsphase wird das System bis Juni 2017 an zahlreichen Projekten erprobt. Die pro Projekt anfallenden Zertifizierungsgebühren variieren je nach Nutzungstyp und sind gestaffelt nach deren Grundfläche. Für Projekte mit einer Fläche von bis zu 2.500 Quadratmetern fallen für DGNB Mitglieder z.B. Kosten in Höhe von 2.000 Euro an, Nicht-Mitglieder zahlen 3.000 Euro (alle Preise zzgl. gesetzl. MwSt.). Für Projekte, die an der Erstanwendungsphase teilnehmen, reduzieren sich die Kosten um 20 Prozent.