Dessau-Roßlau (csr-news) > Mit Produkten und Dienstleistungen zum Schutz von Umwelt und Klima lässt sich Geld verdienen. Das zeigt der aktuelle Bericht des Umweltbundesamts (UBA) zur Umweltwirtschaft. Fast sechs Prozent der gesamten deutschen Industrieproduktion wird inzwischen von diesem Sektor erwirtschaftet, im Jahr 2013 waren dies fast 82 Milliarden Euro. Durch die massiven Produktionseinbrüche bei der Herstellung von Solarzellen, ist die allerdings ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Dennoch konnten sich die Unternehmen international behaupten, ihr Anteil am Welthandel betrug 14,8 Prozent. Damit war Deutschland im Jahr 2013 erneut größter Exporteur von Umweltschutzgütern.
Hauptsächlich mittelständische Unternehmen
Mit durchaus positiven Aussichten, denn der weltweite Bedarf an Umwelt- und Klimaschutztechniken sowie an Produkten, die umweltfreundlich und ressourcenschonend sind, wächst. „Aktuell zeigt sich in allen Weltregionen und für alle Umweltbereiche eine hohe Präferenz für Umweltschutzgüter und -technologien aus Deutschland“, heißt es im Bericht. Allerdings würde auch der Konkurrenzdruck zunehmen. „Umweltschutzprodukte und -technologien ‚Made in Germany‘ sind in allen Weltregionen und über alle Bereiche hinweg gefragt“, sagt Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes. „Und die Nachfrage wächst, vor allem in Schwellenländern in Südamerika und Asien (insbesondere China)“.
Quelle: „Die Umweltwirtschaft in Deutschland 2015“
Die Umweltwirtschaft umfasst alle Unternehmen, die Umweltschutzgüter und -dienstleistungen anbieten. Das Angebot reicht von der Recycling- und Abfallwirtschaft bis hin zum Gewässerschutz, der Lärmminderung und den Produkten zur Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen. Hergestellt und angeboten werden Produkte und Dienstleistungen hauptsächlich von mittelständischen Unternehmen. Rund 94 Prozent der Unternehmen dieses Sektors beschäftigen weniger als 250 Mitarbeiter, 69 Prozent sogar weniger als 50 Beschäftigte. Dennoch ist die Bedeutung der KMU in diesem Bereich nicht größer als in der Wirtschaft insgesamt. Die Bedeutung des Mittelstands für die Umweltwirtschaft relativiert sich etwas, wenn man die Verteilung der Umsätze betrachtet: Die Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten machen zwar insgesamt 94 Prozent aller Umweltschutzbetriebe aus, kommen aber zusammen nur auf einen Umsatzanteil von 40 Prozent. Die Großbetriebe mit über 500 Beschäftigten erwirtschaften einen ähnlich hohen Anteil (44 %), stellen aber nur gut 2 Prozent aller Umweltschutzbetriebe.
Quelle: „Die Umweltwirtschaft in Deutschland 2015“
Laut Krautzberger wird, infolge des Klimaabkommens von Paris, die weltweite Nachfrage nach Klimaschutzprodukten wie beispielsweise Windkraftanlagen steigen. „Aber die Konkurrenz schläft nicht. Deshalb braucht Deutschland eine ambitioniertere Umweltpolitik um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Umweltwirtschaft langfristig zu sichern“, so Krautzberger. „EU-Regelungen 1:1 umzusetzen wird nicht genügen. Deutschland muss die Entwicklung innovativer Technologien für Umwelt- und Klimaschutz stärker fördern, zum Beispiel durch Forschungsförderung, aber auch durch das Setzen der richtigen ökonomischen Rahmenbedingungen“.
Der UBA-Bericht „Die Umweltwirtschaft in Deutschland 2015“ zum Download.