Bonn > Traditionell stehen Ostereier und Kaninchenbraten in den Ostertagen weit oben auf der Speiseliste. Aber: Manche im Handel angebotenen Produkte stammen aus nicht artgerechter Tierhaltung, wie Tierschutzorganisationen vor den Festtagen kritisieren.
Der Deutscher Tierschutzbund beklagt, dass Millionen Mastkaninchen hinter Gittern leiden. Jedes Jahr werden circa 30 Millionen Tiere in Deutschland verzehrt. Bisher gibt es keine rechtlichen Bestimmungen, die Kaninchenhaltung regeln. Nach Angaben der Tierschützer werden Mastkaninchen wie Legehennen in Drahtgitterkäfigen eingepfercht und aller artgerechten Verhaltensweisen beraubt. Die Haltung führt zu Verkrümmungen der Wirbelsäule und Gelenkprobleme, die Drahtgitterböden und der zu geringe Platz fügen den Kaninchen enorme Schmerzen und Verhaltensstörungen zu. Deshalb zog die Handelskette REWE im vergangenen Jahr Konsequenzen und verbannte das Fleisch aus solcher Haltung aus ihren Kühlregalen. Insgesamt jedoch hat sich an den Haltungsbedingungen für die Tiere nichts geändert, beklagt der Deutsche Tierschutzbund.
Auch das Thema „Hühnereier aus Legebatterien“ bleibt zu Ostern aktuell. VIER PFOTEN meldet: Lebensmittelkonzerne nutzen eine Gesetzeslücke aus, nach der gefärbte und gekochte Eier nicht gekennzeichnet werden müssen. Wer als Verbraucher gefärbte Ostereier aus Boden- und Freilandhaltung erwerben will, hat kaum eine Chance. Solche alternativen Eier fand VIER PFOTEN nur in einzelnen REWE-Märkten. Deshalb raten die Tierschützer zum Kauf und Selbstfärben ungekochter Eier aus Boden- und Freilandhaltung. Zum Anfang des Jahres 2009 werden Eier aus Legebatterien gesetzlich aus den Regalen verbannt. VIER PFOTEN möchte, dass der Einzelhandel bereits heute freiwillig auf den Verkauf sämtlicher Käfigeier verzichtet, wie dies bei Supermarktketten in Österreich, den Niederlanden und der Schweiz bereits geschehen sei.