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KfW-Nachhaltigkeitsindikator 2015: Fortschritte bei Klimaschutz und Energieeffizienz

In Deutschland setzt sich der Trend zu mehr Nachhaltigkeit weiter fort. Zu diesem Ergebnis kommt der diesjährige Nachhaltigkeitsindikator der KfW für den 24 Basisindikatoren ausgewertet werden. Fortschritte im Klimaschutz und eine Steigerung der Energieeffizienz stärken die Dimension Umwelt. Auch der Gesellschaftliche Zusammenhalt entwickelt sich positiv und erreicht trotz Stagnation bei den Themen Bildung sowie wirtschaftliche und politische Teilhabe ein hohes Ergebnis. Dennoch gibt es keinen Anlass zur Entspannung.

Frankfurt (csr-news) > In Deutschland setzt sich der Trend zu mehr Nachhaltigkeit weiter fort. Zu diesem Ergebnis kommt der diesjährige Nachhaltigkeitsindikator der KfW für den 24 Basisindikatoren ausgewertet werden. Fortschritte im Klimaschutz und eine Steigerung der Energieeffizienz stärken die Dimension Umwelt. Auch der Gesellschaftliche Zusammenhalt entwickelt sich positiv und erreicht trotz Stagnation bei den Themen Bildung sowie wirtschaftliche und politische Teilhabe ein hohes Ergebnis. Dennoch gibt es keinen Anlass zur Entspannung.

„Der KfW-Nachhaltigkeitsindikator zeigt, dass Deutschland den Nachhaltigkeitspfad konsequent eingeschlagen hat“, so Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. „Entspannt zurücklehnen können wir uns aber noch nicht. Dies gilt insbesondere für die Bereiche Investitionen, Innovationen und Bildung. Auch im Hinblick auf Klimaschutz und Energiewende müssen wir uns weiter anstrengen. Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die Ende September in New York offiziell verabschiedet werden sollen, sind eine große Herausforderung, auch für Deutschland. Aber wir sind auf einem guten Weg.“, so Zeuner.

KfW - Jens Steingässer

KfW-Chefvolkswirt Dr. Jörg Zeuner: „Entspannt zurücklehnen können wir uns noch nicht“.

Seit 2007 analysiert die KfW den Fortschritt der nachhaltigen Entwicklung in Deutschland und fasst die Ergebnisse jährlich in Form des KfW-Nachhaltigkeitsindikators zusammen. Untersucht werden hierfür insgesamt 24 Basisindikatoren in den drei Nachhaltigkeitsdimensionen Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Fortschritte der Nachhaltigkeitssituation werden anhand von Veränderungen der Basisindikatoren im Zeitablauf gemessen. Die für alle Basisindikatoren einheitliche Benchmark lautet dabei, mindestens so gut wie oder besser zu sein als im Durchschnitt der vorangegangenen zehn Jahre.

Dimension Wirtschaft

Bereits zum sechsten Mal in Folge entwickelt sich die Wirtschaft besser als im langjährigen Durchschnitt und erreicht daher im Berichtsjahr 2014 0,6 Punkte. Ein Grund dafür ist die hohe Erwerbsbeteiligung, die einen neuen Spitzenwert erreicht hat. Ein Grund dafür ist der hohe Anteil von Frauen und älteren Menschen im Erwerbsleben. So hat die Erwerbstätigenquote der Frauen in den vergangenen 20 Jahren um 12 Prozentpunkte zugelegt. Der Anteil der älteren Berufstätigen, also der Menschen die älter als 60 Jahre alt sind und noch am Berufsleben teilnehmen, hat sich alleine in den vergangenen 10 Jahren mehr als verdoppelt und liegt nun bei fast 50 Prozent. „Beide Trends gilt es weiter zu festigen. Spätestens in den 2020er-Jahren, wenn die Zahl der Personen im Erwerbsalter in zunehmendem Tempo schrumpfen wird, können wir uns ökonomische und gesellschaftliche Hürden, die einer individuellen Erwerbsbeteiligung im Weg stehen, nicht mehr leisten“, heißt es dazu in den Ausführungen zum Nachhaltigkeitsindikator.

Bei den Investitionen hat es zwar eine leichte Erholung gegeben, der Rückstand ist jedoch insbesondere bei den Infrastrukturinvestitionen noch enorm. Verkehr, Energie, Digitalisierung, Innovationen und Bildung – hier liegen die Herausforderungen für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland.

kfw

Quelle: KfW-Nachhaltigkeitsindikator 2015

Dimension Umwelt

Ein kräftiger Rückgang der Treibhausgasemissionen um 4,3 Prozent und eine deutliche Steigerung der Energieproduktivität um 6,7 Prozent führen zu einem Anstieg der Nachhaltigkeitsdimension Umwelt von 0,0 auf 0,3 Punkte. Insgesamt sind die jährlichen Treibhausgasemissionen in Deutschland zwischen 1990 und 2014 nach den vorläufigen Daten um 27 Prozent zurückgegangen. Hier sind jedoch weiterhin erhebliche Anstrengungen erforderlich, wenn die für 2020 gesetzten Energieeffizienz- und Klimaschutzziele erreicht werden sollen. Dämpfend auf das Ergebnis wirkten sich insbesondere der Anstieg der Luftschadstoffeimissionen sowie ein Rückgang der Artenvielfalt aus. Dieser ist unter anderem auf die weiterhin zu hohe Flächennutzung zurückzuführen. Zwar ist der Trend gestoppt und die Versiegelung weiterer Flächen nimmt gegenüber dem Vorjahr etwas weniger schnell zu. „Der gleitende Vierjahresdurchschnitt neu in Anspruch genommener Flächen für Siedlung und Verkehr sank in Deutschland im Jahr 2013 (aktueller Datenrand) um 1 ha auf durchschnittlich 73 h pro Tag, dies entspricht rechnerisch einer täglichen Zunahme von etwa 104 Fußballfeldern“. Gemessen an der Benchmark des Zehnjahresdurchschnitts (101 ha pro Tag) erzielte dieser Basisindikator wie schon in den Vorjahren den Maximalscore von 2.

Dimension Gesellschaftlicher Zusammenhalt

Mit einem Wert von 0,8 hält sich die Dimension Gesellschaft weiter auf hohem Niveau (Vorjahr: 0,9). Dieses gute Ergebnis wird vor allem von Verbesserungen beim Schlüsselthema Gesundheit getrieben – es ist ein erfreulicher Rückgang der Krankheitsfälle zu verzeichnen. Negativ wirkt sich hingegen die stagnierende Langzeitarbeitslosenquote aus. Auch die Niedrigqualifiziertenquote hat bislang nicht vom Rückgang „früher Schulabgänger“ profitiert.

Der KfW-Nachhaltigkeitsindikator 2015 zum Download.


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