Berlin (csr-news) > Unter den DAX 30-Unternehmen genießen die beiden Autobauer VW und BMW den besten Ruf. Das hat eine repräsentative Bevölkerungsumfrage („Reputationsmonitor Deutschland“) des Wirtschaftsforschungsinstituts Dr. Doeblin ergeben. Für die Bewertung wurde nach der Sympathie, dem lebendigen Auftreten am Markt, der finanziellen Solidität, dem CSR-Engagement, der Leistung als guter Arbeitgeber und der Verbundenheit mit dem Standort Deutschland gefragt. Die mehr als 1.000 Befragten durften ihre Reputationsbewertung nur abgeben, wenn sie ein Unternehmen zumindest dem Namen nach kannten.
Unter den sechs den Befragten präsentierten Reputations-Indikatoren belegt VW den ersten Rang bei der Sympathie-Bewertung, dem lebendigen Auftreten am Markt und der Verbundenheit mit dem Standort Deutschland und erreichte damit auch den ersten Platz im Gesamtranking. Knapp dahinter liegen die Bayrischen Motorenwerke BMW, die vor allem mit ihrer finanziellen Solidität und ihrem Image als guter Arbeitgeber punkten konnten. Als Unternehmen mit dem besten CSR-Engagement behauptete sich der Sportartikelhersteller Adidas. Unter Berücksichtigung aller sechs Reputationsfaktoren gehören außerdem die Deutsche Telekom, Siemens, Daimler, die Lufthansa, Bayer, Henkel und die Deutsche Post zu den DAX-Unternehmen mit der höchsten Reputation.
Henkel enttäuscht beim CSR-Engagement
Während VW und BMW jeweils herausragende Ergebnisse bei allen Reputations-Indikatoren erzielen, ergeben sich bei anderen Dax-Gesellschaften substantielle Schwankungen. So ist die Reputation der Chemie- und Pharma-Werte BASF und Bayer bei ökonomisch geprägten Indikatoren wie „finanzielle Solidität“ und „Guter Arbeitgeber“ überdurchschnittlich positiv, während beide Unternehmen bei der Sympathie-Bewertung abfallen. Die Analysten von Dr. Döblin sehen hier vor allem die wenig verbrauchernahen Produkte als wichtigsten Grund. Henkel hingegen punktet auch bei der Sympathie-Bewertung, enttäuscht aber beim lebendigen Auftreten und erstaunlicher Weise beim CSR-Engagement. Daimler verpasst einen besseren Platz in der Gesamt-Reputation wegen unterdurchschnittlichen Ergebnissen bei der Sympathie-Bewertung und der Lebendigkeit des Auftritts. Auch bei der „Verbundenheit mit dem Standort Deutschland“ schneidet Daimler schwächer ab – VW und BMW laufen dem Stuttgarter Autobauer hier deutlich den Rang ab. Die Lufthansa verbucht ihr bestes Ergebnis bei der Sympathie-Bewertung, dies mag nach Ansicht der Analysten ein Reflex auf die offensive Krisenkommunikation des Unternehmens im Gefolge der Germanwings-Tragödie sein. Beim Faktor finanzielle Solidität musst die Lufthansa allerdings Federn lassen du landete auf dem 12. Platz.
Unternehmen der Finanzbranche nicht unter den Top Ten
Die Deutsche Bank schafft es nicht in die Top Ten der Dax-Gesellschaften bei der Gesamt-Reputation. Verantwortlich hierfür sind die jeweils schwachen Ergebnisse bei der Sympathie-Bewertung, der finanziellen Solidität und dem CSR-Engagement. Gleiches gilt für die Allianz, die ebenfalls nicht unter den besten Zehn landete, unter anderem wegen einer unterdurchschnittlicher Sympathie-Bewertung und eines schwachen Ergebnisses bei der „Verbundenheit mit dem Standort Deutschland“.
Beim Vergleich mit der letzten Erhebung des „Reputationsmonitor Deutschland“ vom November 2014 fällt als stärkste Reputations-Verbesserung eines Unternehmens der Zuwachs der Lufthansa bei der Sympathie-Bewertung auf. Positive Veränderungen notieren auch die Deutsche Telekom (bei der Lebendigkeit des Auftritts), Daimer (bei der finanziellen Solidität) sowie SAP und BASF beim Image als guter Arbeitgeber. Abschwächungen verzeichnen die Deutsche Bank und die Deutsche Post, in beiden Fällen bei den Indikatoren „Finanzielle Solidität“ sowie „Guter Arbeitgeber“. Institutsleiter Jürgen Doeblin: „Offenbar hängen die finanzielle Reputation und das Ansehen als Arbeitgeber wechselseitig eng zusammen: Diskussionen über die finanzielle Solidität verringern die Attraktivität eines Unternehmen als Arbeitgeber; Beschädigungen des Ansehens als guter Arbeitgeber, etwa durch Planungen zur Auslagerung von Personal, dämpfen das finanzielle Image.