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Stiftung Warentest: CSR-Test der Paketdienste stößt auf viel Intransparenz

Die Stiftung Warentest hat die fünf größten Paketdienste in Deutschland einem CSR-Test unterzogen. In Bezug auf ihr Engagement für Arbeitsbedingungen und Umweltschutz erhielt DHL ein „gut“ und Hermes ein „befriedigend“ DPD, GLS und UPS wurden wegen fehlender Mitwirkung mit „mangelhaft“ bewertet. Im Mittelpunkt des CSR-Tests standen die Arbeitsbedingungen.

Berlin (csr-news) – Die Stiftung Warentest hat die fünf größten Paketdienste in Deutschland einem CSR-Test unterzogen. In Bezug auf ihr Engagement für Arbeitsbedingungen und Umweltschutz erhielt DHL ein „gut“ und Hermes ein „befriedigend“ DPD, GLS und UPS wurden wegen fehlender Mitwirkung mit „mangelhaft“ bewertet. Im Mittelpunkt des CSR-Tests standen die Arbeitsbedingungen.

In Deutschland werden täglich 7,5 Millionen Pakete befördert. Die Zustellung auf der sogenannten „letzten Meile“ wird überwiegend von Subunternehmern geleistet. Das birgt große Risiken für die Arbeitsbedingungen. Mitarbeiter der Stiftung Warentest begleiteten einen für GLS arbeitenden Zusteller in einer norddeutschen Großstadt. Er ist von morgens fünf Uhr an 200 km weit und 15 Stunden lang unterwegs – fast ohne Pausen. In sein Fahrtenbuch trägt er erfundene Ruhezeiten ein. „Das sind Lügenblätter“, zitiert die Stiftung den bei einem Subunternehmer arbeitenden Zusteller.

Subunternehmer verwiesen gegenüber den Testern auf den hohen Kostendruck: Sie erhielten danach einen Festpreis pro Paket, mit dem sie nicht alle Kosten decken könnten. Gewerkschaftssekretärin Sigurd Holler von Verdi sagte gegenüber der Stiftung Warentest: „Um Sozialabgaben zu sparen, stellen sie geringfügig Beschäftigte an, die aber Vollzeit arbeiten“. Die Lohndifferenz werde mit Hartz IV oder Schwarzarbeit aufgestockt.

DHL (Deutsche Post) und Hermes (Otto Group) gewährten den Testern umfangreichen Einblick in ihre Geschäftstätigkeit und ließen auch Arbeitnehmerinterviews zu. Beide haben ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 implementiert und Ziele für eine Reduzierung ihres CO2-Ausstoßes festgelegt.

DHL liefert die weitaus meisten Pakete mit den 62.650 eigenen Zustellern aus, die einen Tariflohn von mindestens 11,48 EUR brutto pro Stunde und ein 13. Monatsgehalt erhalten. Mit Verdi hat sich das Unternehmen darauf geeinigt, höchstens 990 der 39.800 Bezirke an Subunternehmer zu vergeben. In diesen Fällen beschränken sich die Vorgaben von DHL auf gesetzliche Mindestanforderungen und es gibt kein externes Kontrollsystem.

Die derzeit 574 Hermes-Fahrer müssen zum Teil länger arbeiten als bei DHL und werden schlechter bezahlt, so die Stiftung Warentest. Rund 87 Prozent der Auslieferungen erledigen Sublieferanten und ihre etwa 10.000 Fahrer für den Paketdienst. Für diese schreibt Hermes einen Mindestlohn von 7,50 Euro brutto pro Stunde vor. Lohnzahlungen und Arbeitszeiten lässt Hermes seit 2012 durch das Prüfinstitut SGS Tüv Saar bei einer für die Zulieferer verpflichtenden Zertifizierung prüfen. Verstöße gegen die für Zulieferer geltenden Regeln konnten die Tester bei ihren Recherchen nicht feststellen.

Bei UPS werden nach Angaben der Gewerkschaft Verdi 40 Prozent der Auslieferungsaufträge von Subunternehmern ausgeführt. DPD und GLS lassen alle Pakete in Deutschland von Subunternehmern zustellen. UPS und GLS veröffentlichen auf internationaler Ebene Nachhaltigkeitsberichte, DPD bekennt sich auf seiner Website zur gesellschaftlichen Verantwortung. Ein DPD-Sprecher erklärte gegenüber CSR NEWS: „DPD ist nach einer gründlichen Prüfung zu der Überzeugung gelangt, dass ein fairer und aussagekräftiger Vergleich verschiedener Paketdienste auf Basis der übermittelten Bewertungskriterien nicht möglich ist.“

Lesen Sie >> hier einen Kommentar zu dem CSR-Test der Paketdienste.


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