Berlin (csr-news) > Für ihre Zeitschrift Finanztest hat die Stiftung Warentest 28 Spendenorganisationen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für soziale Fragen (DZI) untersucht. In einigen Spendenorganisationen von Prominenten wird transparent und effizient gearbeitet, lautet ein Ergebnis. Überraschend viele wollten sich jedoch nicht in die Karten schauen lassen. 18 von 28 Organisationen lehnten eine Teilnahme ab. Letztlich haben nur zehn Organisationen die Fragen nach Verwaltungs- und Werbekosten, Transparenz sowie Leitung und Kontrolle umfassend beantwortet. Besonders gut schnitten dabei die Hilfswerke von Buchautor und Verleger Florian Langenscheidt, von Karlheinz Böhm, Hannelore Kohl und die Hans-Rosenthal-Stiftung ab. „Auch wir machen in der DZI Spenderberatung leider regelmäßig die Erfahrung, dass ein nicht geringer Anteil der Spendenorganisationen, die öffentlich um Spenden werben und die wir deshalb im Interesse der Spender um freiwillige Informationen bitten, zur Auskunft entweder gar nicht oder nur unzureichend bereit ist“, sagt Christel Neff, Leiterin des Bereichs „Spendenauskünfte & Information“ im DZI. „Aber dass weit mehr als die Hälfte der in Frage kommenden Organisationen, wie jetzt beim Promi-Test, die Offenlegung ablehnen, zeugt auch für uns von einem überraschend großen Mangel an Bereitschaft zur Transparenz und Rechenschaftslegung“, betont Neff, die die Zusammenarbeit des DZI mit der Stiftung Warentest bei der Untersuchung koordiniert hat. Ein Großteil der eingesammelten Gelder von Promi-Spendenorganisationen im Test geht an Hilfsbedürftige. Die Organisationen von Klinsmann, Lahm, von Hirschhausen oder anderen Prominenten geben zum Teil deutlich weniger als 35 Prozent ihrer Ausgaben für Verwaltung und Werbung aus. Damit schneiden diese Spendenorganisationen besser ab als viele der Tier- und Naturschutzorganisationen, die im Vorjahr von der Stiftung Warentest unter die Lupe genommen wurden. Während einige Promi-Organisationen gut abgeschnitten haben, gibt es bei anderen noch Luft nach oben. Sie könnten mit ausführlicheren Beschreibungen ihrer Projekte und mehr Einblick in die Finanzen punkten. Das Vier-Augen-Prinzip, bei dem eine zweite Person Verträge überprüft, ist nicht überall Standard. Viele haben aber die Untersuchung der Stiftung Warentest zum Anlass genommen, Satzungen und Geschäftsordnungen nachzubessern und für Spender transparenter zu werden. Dennoch rät das DZI, sich bei Spendenentscheidung von prominenten Namen nicht blenden zu lassen und auf jeden Fall genauer hinzusehen.