Zürich (csr-news) > Wie hat sich die Nachhaltigkeitsberichterstattung in Deutschland, Österreich und der Schweiz entwickelt? Das Beratungsunternehmen BSD Consulting hat die Daten der GRI-Berichtsdatenbank ausgewertet. Die zeigt, welche Organisationen und Branchen über ihre ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen berichten. Eines wird schnell deutlich, die Anzahl der Bericht nimmt kontinuierlich zu.
Vor allem in den letzten drei Jahren hat es einen deutlichen Anstieg an Nachhaltigkeitsberichten gegeben, von einer flächendeckenden Verbreitung kann man allerdings noch nicht sprechen. Der größte Teil der Berichte, nämlich mehr als 83 Prozent, wird nach den Standards der Global Reporting Initiative erstellt. Dabei spielt G4 naturgemäß noch eine untergeordnete Rolle. Eine deutliche Verschiebung von G3 zu G3.1 ist in den vergangenen drei Jahren zu beobachten.
Quelle: Nachhaltigkeitsberichte in der Schweiz, Deutschland und Österreich – Trends und Perspektiven
Auch Berichte, die GRI-referenziert erstellt wurden, haben in dieser Zeit zugenommen, spielen aber insgesamt nur einer untergeordnete Rolle. Auffällig ist der hohe Anteil von G3 bzw. G3.1-Berichten, die der Anwendungsebene B bzw. B+ entsprechen (etwa 40 Prozent). Auch der Anteil der integrierten Berichte ist im vergangenen Jahr zurückgegangen. Aktuell publizieren etwa 14 Prozent der Unternehmen einen integrierten Bericht. Deutlich wird auch, das immer mehr kleinere und mittlere Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen und sich dabei an den GRI-Standards orientieren. Auch bei den großen Unternehmen nimmt die Anzahl der Berichterstatter zu.
Quelle: BSD Consulting – Nachhaltigkeitsberichte in der Schweiz, Deutschland und Österreich – Trends und Perspektiven
Gemessen an der Gesamtzahl großer Unternehmen, in dieser Auswertung bedeutet das mehr als 250 Mitarbeiter, ist ihr Anteil allerdings noch eher klein. Hier liegt die Schweiz mit einem Anteil von 31 Prozent klar vorne. In Österreich sind es etwa 17 Prozent der großen Unternehmen und in Deutschland etwa fünf Prozent, die einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen. Der Großteil der GRI-Nachhaltigkeitsberichte, nämlich rund 78 Prozent, stammt von privaten Unternehmen. Mit 42 Prozent ist der Anteil der börsennotierten Unternehmen etwas höher gegenüber den nicht-börsennotierten mit rund 36 Prozent. Mit fünf bzw. sechs Prozent folgen öffentliche Einrichtungen und staatliche Unternehmen.
Quelle: BSD Consulting – Nachhaltigkeitsberichte in der Schweiz, Deutschland und Österreich – Trends und Perspektiven
Non-Profit-Organisationen haben einen Anteil von vier Prozent, Genossenschaften von einem Prozent. Interessant wird es beim Blick auf die Branchenverteilung. Demnach berichtet die Finanzbranche am häufigsten über ihre Nachhaltigkeitsleistungen, gefolgt von der Lebensmittelindustrie, den Energieversorgern und der Textilwirtschaft. Alles Branchen, die stark unter öffentlicher Beobachtung stehen.
Die Auswertung und die aktuelle Berichtsliste zum Download.