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Nachhaltigkeitsberichterstattung im Internet wird immer selbstverständlicher für DAX30-Unternehmen

Lüneburg > Die Nachhaltigkeitsberichterstattung der DAX30 Unternehmen im Internet etabliert sich mehr und mehr zu einem eigenständigen Kommunikationskanal und wird insbesondere von einer Gruppe führender Unternehmen gezielt eingesetzt, um den gedruckten Nachhaltigkeitsbericht zu ergänzen. Die Chancen für einen direkten Dialog mit den Stakeholdern werden jedoch nicht genutzt, so zwei zentrale Ergebnisse einer aktuellen Studie des Centre for Sustainability Management (CSM) und des Instituts für Umweltkommunikation (INFU).

29 Unternehmen des DAX30 nutzen die eigenen Internetseiten, um über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten zu berichten. Waren vor wenigen Jahren die Bereiche zu den Themen Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR) noch häufig in den Tiefen der Konzernwebsites „versteckt“, so sind sie heute bei deutlich über der Hälfte der Unternehmen direkt mit einem Klick von der Startseite zu erreichen.

„Für einen langfristigen Unternehmenserfolg müssen sich Unternehmen zunehmend ihrer Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft stellen und dies transparent dokumentieren und kommunizieren“ erläutert Prof. Dr. Stefan Schaltegger, Leiter des Centre for Sustainability Management. „Welche Möglichkeiten das Internet für die unternehmerische Nachhaltigkeitsberichterstattung bietet, zeigt diese Studie anschaulich. Sie knüpft an eine Untersuchung aus dem Jahr 2004 an und verdeutlicht aktuelle Entwicklungen, Trends und Potentiale“, so Schaltegger.

Im Vergleich zur letzten Studie zeichnet sich eine Professionalisierung der Nachhaltigkeitsberichterstattung im Internet ab. Texte werden mediengerecht gestaltet und 90 Prozent der Unternehmen nutzen Links, um verschiedenen Textstellen zu verknüpfen und Zusammenhänge aufzuzeigen. Eine Gruppe führender Unternehmen bietet zudem Zusatzangebote, wie etwa aktuelle Meldungen (38 Prozent) oder Navigationsalternativen in Form eines verlinkten GRI-Content-Index (31 Prozent), an.

In anderen Bereichen bestehen hingegen „blinde Flecken“, an denen die Möglichkeiten einer internetgestützten Nachhaltigkeitsberichterstattung nur in Ansätzen genutzt werden. Eine multimediale Aufbereitung durch Audio- und Videoelemente findet sich etwa erst bei 17 Prozent der Unternehmen und die Chancen für einen direkten Dialog mit den Stakeholdern, wie sie das Internet bietet, werden nur bedingt wahrgenommen.

Der Leiter des Institut für Umweltkommunikation Prof Dr. Gerd Michelsen erklärt „Es bleibt spannend, ob Entwicklungen, die unter dem Stichwort Web 2.0 diskutiert werden, dazu führen, dass Stakeholder eine aktivere Rolle in der Nachhaltigkeitsberichterstattung einnehmen und von bloßen Informationsempfängern zu aktiven Dialogpartnern werden. Die Studie liefert hierzu erste Denkanstöße für die Praxis und die theoretische Diskussion.“

Die Untersuchung der Internetseiten der DAX30-Unternehmen wurde im Juni 2007 mittels eines eigens entwickelten Analyseinstruments durchgeführt. Good Practice-Beispiele und Exkurse z.B. zu den Themen Web 2.0 und Barrierefreiheit ergänzen die Ergebnisse der Studie.

Blanke, Moritz / Godemann, Jasmin / Herzig, Christian (2007): Internetgestützte Nachhaltigkeitsberichterstattung. Eine empirische Untersuchung der Unternehmen des DAX30. ISSN 1436-4202 / ISBN 978-3-935630-64-1. Lüneburg: INFU / CSM.

Die Studie steht unter
www.leuphana.de/infu/dax30
und
www.leuphana.de/csm/dax30
kostenlos zum Download bereit.


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