Berlin (csr-news) > Das Thema Gesundheitsförderung ist in den Betrieben hierzulande angekommen. Das belegt eine aktuelle Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), die der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks heute in Berlin vorgestellt hat. Der Erhebung mit dem Titel „An Apple a Day …“ basiert auf rund 1.500 Antworten aus dem unternehmerischen Ehrenamt der IHK-Organisation. Ihr zufolge unterstützen bereits 90 Prozent der deutschen Betriebe die Gesundheit ihrer Mitarbeiter aktiv oder planen dies konkret. „In den vergangenen fünf Jahren hat die Bedeutung der Gesundheitsförderung bei 65 Prozent der Unternehmen zugenommen“, berichtete Dercks von den Ergebnissen. „Dabei sind auch die Kleinen am Puls der Zeit: Schon 40 Prozent der Betriebe mit bis zu zehn Mitarbeitern messen dem Thema eine steigende Bedeutung bei.“ 35 Prozent der an der Umfrageteilnehmer beabsichtigen zudem, ihr bisheriges Engagement in den kommenden fünf Jahren noch zu verstärken. Im Einzelnen bieten oder planen 70 Prozent der Betriebe eine gesundheitsgerechte Ausstattung der Arbeitsplätze. „Hierunter fallen beispielsweise ergonomische Bürostühle, Stehpulte, verstellbare Arbeitsplatten oder spezielle Fertigungsbänke“, erläuterte Achim Dercks. Als weitere Aktivitäten nannte er Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen am Arbeitsplatz, Sport und Bewegungsangebote oder Ernährungsberatung.
Verstärkt auf der politischen Agenda stehe das Thema psychische Gesundheit, berichtete der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer weiter. Die Zahl entsprechender Diagnosen und Krankschreibungen steige; mit Blick auf die vielfältigen Einflussfaktoren sei es jedoch „verfehlt, das Arbeitsumfeld für diese Entwicklungen allein verantwortlich zu machen“. Dennoch seien die Betriebe „bemerkenswert aktiv“, so Dercks. Angebote zur Stressbewältigung stünden bei 26 Prozent der Umfrageteilnehmer auf der Agenda. Gleichzeitig geht aus dem Unternehmensbarometer hervor, dass 90 Prozent der Betriebe weitere gesetzliche Regelungen ablehnen. Mehr Informationen und größere organisatorische beziehungsweise finanzielle Unterstützung werden dagegen vielfach gewünscht. „Die Zahlen zeigen: Die Unternehmen übernehmen Verantwortung im Rahmen ihrer Möglichkeiten und wissen, dass sie im Einsatz um knapper werdende Fachkräfte auf motivierte und gesunde Mitarbeiter setzen müssen“, resümierte Dercks. Damit seien sind der Politik – etwa in der aktuellen Diskussion um die abschlagfreie Rente mit 63 – um Meilen voraus.