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CSR-Report: ERGO Versicherung berichtet zum zweiten Mal

Kaum ein Versicherungsunternehmen musste in den vergangenen zwei Jahren mehr Kritik einstecken als die ERGO-Versicherungsgruppe. „Versichern heißt verstehen“, lautet der Slogan des Unternehmens, „Klartext reden“ die Maxime des unternehmerischen Handelns. Ob diese Versprechen eingehalten wurden, darüber soll auch der zweite Nachhaltigkeitsbericht aufklären.

Düsseldorf (csr-news) > Kaum ein Versicherungsunternehmen musste in den vergangenen zwei Jahren mehr Kritik einstecken als die ERGO-Versicherungsgruppe. „Versichern heißt verstehen“, lautet der Slogan des Unternehmens, „Klartext reden“ die Maxime des unternehmerischen Handelns. Ob diese Versprechen eingehalten wurden, darüber soll auch der zweite Nachhaltigkeitsbericht aufklären.

„Ein Unternehmen, das seinen eigenen Vorstellungen Vorrang vor jenen seiner Interessengruppen – vor allem der Kunden – einräumt, kann nicht nachhaltig erfolgreich sein“, schreibt Vorstandschef Torsten Oletzky im Vorwort. „Nachhaltig denken – verantwortlich handeln“, wurde der zweite Nachhaltigkeitsbericht der ERGO-Versicherungsgruppe überschrieben. Auf vierzig Seiten dokumentiert das Unternehmen den Entwicklungsprozess, notwendige Maßnahmen und bisher erzielte Ergebnisse der Nachhaltigkeitsstrategie für das Geschäftsjahr 2012 – zudem wurden wichtige Ereignisse aus dem ersten Halbjahr 2013 berücksichtigt. Kein einfaches Jahr für den Konzern, wie Oletzky auf der Bilanzpressekonferenz im Frühjahr sagte. Die  Beitragseinnahmen reduzierten sich um 8,4 Prozent, der Gewinn schrumpfte sogar um satte 17 Prozent, eine Entwicklung, die vor allem dem Umbau der Vertriebsorganisationen geschuldet ist, so die Begründung. Dennoch gehört die ERGO-Gruppe mit mehr als 50.000 Mitarbeitern in 30 Ländern zu den größten Versicherungskonzernen Europas. Nicht einfach, dieses Geflecht mit teils sehr unterschiedlichen Organisationsstrukturen auf zentrale Unternehmenswerte einzustimmen. Oletzky: „Wir müssen es schaffen, durch gezielte Kommunikation bis in den letzten Winkel vorzudringen“ und „Die Mitarbeiter müssen den Sinn verstehen, damit sie dann auch eigenes Engagement entwickeln und zur Erreichung dieser Ziele beitragen“. Dazu gehören dann die vier Handlungsfelder der Nachhaltigkeitsstrategie, Wirtschaft, Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft. Als hundertprozentige Tochter des Rückversicherers MunichRe wurde das Projekt „CR in Business“ entwickelt, um die Handlungsfelder im Kerngeschäft zu verankern und zu steuern. Ein wesentlicher Meilenstein 2012 war die Unterzeichnung der PSI-Erklärung durch die Muttergesellschaft und damit auch für die ERGO-Gruppe. In den Monaten zuvor wurde der Geschäftsbetrieb gemäß den Anforderungen der UN Principles for Sustainable Insurance (PSI) analysiert. Zudem wurden vier Fokusthemen für die Nachhaltigkeitsstrategie im Kerngeschäft ausgemacht. Im Vertrieb sollen zusätzliche Instrumente und Maßnahmen für einen strukturierten und ganzheitlichen Beratungsprozess sorgen. Außerdem soll das Compliance-Management der Gruppe weiter ausgebaut werden. Nachhaltig orientierte Versicherungskunden sollen ausgemacht werden und gezielt mit nachhaltigen Versicherungsprodukten angesprochen werden. Außerdem gehört die Integration von Nachhaltigkeitskriterien in die Zeichnungsrichtlinien dazu. Zum Juli dieses Jahres wurde das fünfköpfige CR-Team dem Bereich Konzernentwicklung zugeordnet. Damit will ERGO die strategische Relevanz von Nachhaltigkeit verdeutlichen.

Bis 2015 soll die gesamte Gruppe weltweit klimaneutral arbeiten. In einem Fünf-Stufen-Plan sind die die einzelnen Maßnahmen auf diesem Weg beschrieben. Priorität hat die Senkung des Energie- und Ressourcenverbrauchs, unvermeidbare Emissionen werden durch den Zukauf von CO2-Zertifikaten kompensiert. Für die deutschen Standorte wurde im vergangenen Jahr das Ziel der Klimaneutralität bereits erreicht. In diesem Jahr sollen alle großen Standorte in Deutschland nach den Vorgaben der Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert werden. Erreicht wird die Reduzierung auch durch Maßnahmen beim Fuhrpark und in der IT-Ausrüstung. 2012 wurden in Deutschland 1.000 PC durch ressourcenschonendere Netzwerk-Computer ausgetauscht und dadurch 135.000 Kilowattstunden Energie eingespart sowie der CO2-Ausstoß um 55 Tonnen gesenkt. Bis 2015 sollen 10.000 weitere Computer ausgetauscht werden. Ein interessantes Projekt sind die ERGO Bit-weg-Tage. Im Oktober 2012 wurden die Mitarbeiter aufgefordert, durch gezieltes Löschen nicht mehr benötigter oder redundant gesicherter Daten die Datenspeicher zu entlasten. Innerhalb von zwölf Tagen löschten deutschlandweit die Mitarbeiter über 2.100 Gigabyte Datenvolumen und konnten damit eine jährliche CO2-Einsparung von sechs Tonnen erreichen. Eine andere Stellschraube sind die Dienstreisen, die gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Prozent reduziert werden konnten. Da die Kundennähe oberstes Prinzip bleibt, so heißt es im Bericht, sind der Einsparung im Vertrieb Grenzen gesetzt. Darüber hinaus werden verstärkt Videokonferenzen eingesetzt, für Geschäftsreisen die Bahn genutzt und durch die firmeigene Mitfahrzentrale weitere Sparpotenziale erschlossen. Für die firmeneigene Flotte wurden, auch für Vorstandsfahrzeuge, Grenzen für den CO2-Ausstoß festgelegt. Außerdem müssen die Fahrer ein ECO-Fahrtraining absolvieren.

Insgesamt enthält der Bericht auch Angaben zu den Themenbereichen Mitarbeiter und Gesellschaft. Er folgt den Richtlinien der Global Reporting Initiative sowie dem Branchen-Zusatzprotokoll für Finanzdienstleistungen. GRI hat die Einhaltung des Levels B geprüft und bestätigt.  Der ERGO CR-Bericht „Nachhaltig denken – verantwortlich handeln“ steht online und zum Download zur Verfügung.

 


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