Hannover (csr-news) > Mitte Juli sind bei einem Brand in Papenburg zwei rumänische Arbeiter ums Leben gekommen. Die Arbeiter waren als billige Zeitarbeitskräfte der Meyer Werft beschäftigt. Daraufhin wurde auf Bestreben des niedersächsischen Wirtschaftsministers Olaf Lies eine Task-Force gegründet, die alle Hintergründe des Vorfalls aufklären sollte. Heute wurde ein Zwischenbericht im niedersächsischen Wirtschaftsministerium präsentiert. Als beeindruckend klar und offen hat Wirtschaftsminister Lies den Bericht bezeichnet. „Er zeigt auf, dass und welche Missstände es gab. Er weist aber auch richtigerweise daraufhin, dass die Werft bereits notwendige Konsequenzen gezogen hat und sich auf einem guten Weg befindet, um in Zukunft solche Fehlentwicklungen zu verhindern“, so Lies. Als Reaktion auf die Vorfälle hatte die Meyer Werft kurzfristig einen Haustarifvertrag für ausländische Zeitarbeiter abgeschlossen und sich auch von beteiligten Subunternehmen getrennt. Der Bericht offenbart „offensichtliche kritische und zu kritisierende Zustände“. So gab es einige Subunternehmen, die durch eine besonders hohe Anzahl osteuropäischer Mitarbeiter auffielen. 21 Unternehmen hat sich die Task-Force genauer angesehen und dabei festgestellt, dass bei einigen dieser Unternehmen die vertraglich vereinbarten Arbeitszeiten weit überschritten wurden. Die Arbeiter mussten teilweise 12 Stunden in der Werft arbeiten, obwohl sie eigentlich eine 40-Stunden-Woche haben sollten. Außerdem gab es Hinweise darauf, dass die vereinbarten Löhne nicht eingehalten wurden, sondern die Subunternehmen eigene Regelungen getroffen hatten. Mit welcher Bezahlung die Arbeiter tatsächlich abgespeist wurden, konnte nicht mehr umfänglich festgestellt werden. „Aus meiner Sicht hat die Meyer Werft mit Sozialcharta, Haustarifvertrag und dem jetzt auch für die Öffentlichkeit zugänglichen Bericht der Task-Force Maßstäbe gesetzt. Es ist alles andere als selbstverständlich, was in den vergangenen Monaten in diesem Unternehmen geschehen ist. Die Ergebnisse zeigen, was Sozialpartner miteinander erreichen können“, so Lies. Inzwischen hat auch die Staatsanwaltschaft Osnabrück die Ermittlungen abgeschlossen und hat festgestellt, dass die problematischen Wohnverhältnisse der Arbeiter nicht brandursächlich waren.