München (csr-news) – Energieeinsparungen sind eine Win-Win-Situation für Unternehmen und Umwelt und ein wichtiges Thema der Green IT. Dass solche Effekte mit einfachen Mitteln zu erreichen sind, zeigt ein Air Cooling im Rechenzentrum der HypoVereinsbank (HVB). „Alles, was einem Handwerker nicht in einer Zigarettenlänge zu erklären ist, das ist in einem Rechenzentrum fehl am Platz“, erklärt der technische Leiter der HVB-Rechenzentren in Deutschland, Michael Aschenbrenner.
Zur Kühlung ihrer Serverräume testete die HVB seit 2010 erfolgreich ein „Inline Air-Cooling“ (INA). Das System kommt seit dem vergangenen Jahr in einem Rechenzentrum der Bank zur Anwendung, weitere sollen folgen. Das von Diplom-Ingenieur (FH) Michael Aschenbrenner entwickelte System nutzt die natürliche Luftströmung in einem Serverraum: Kalte Luft sinkt nach unten, warme steigt aufgrund geringerer Dichte nach oben zur Decke.
Beim INA-Konzept werden unmittelbar über zehn bis zwölf Computer-Racks (Montageeinheiten) vier selbst entwickelte Kühlmodule angebracht, die aus nur elf Teilen bestehen: fünf Gehäuseteilen, vier Lüftern und zwei Registern. Der Bereich über dem Rack wird so gegen Kaltluft abgeschottet. Die warme Luft wird durch das Kühlmodul gedrückt, fällt unmittelbar vor dem Rack als Kaltluft wieder herunter und erzeugt so Luftbewegung. „Mit diesem Aufbau ist es unmöglich, dass Hot Spots entstehen“, erklärt Aschenbrenner. „Es gibt auf dem Markt viele neue und innovative Produkte, doch das passende war für uns leider nicht dabei“.
Das INA-Konzept bringt viele Vorteile: Die Temperatur im Serverraum bleibt bei 20 Grad, was den Richtlinien für Arbeitsschutz und den VDE Normen entspricht; nur unter der Decke steigt sie deutlich höher. Die Energieeinsparungen sind hoch und liegen in dem Münchener HVB-Rechenzentrum bei über vier Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Gewartet werden kann die Anlage durch Handwerker vor Ort, Reparaturen und eine Nachrüstung sind einfach. Das energie- und materialeffiziente INA-Konzept spart im laufenden Betrieb die Hälfte der Anschaffungskosten und amortisiert sich so innerhalb von zwei Jahren.
Dabei geht das Designkonzept neue Wege, auch was den täglichen Betrieb an Hardwareauf- und Abbau betrifft: Trotz der hohen Standardisierung ist das System sehr flexibel und bietet neben der Kostensenkung zugleich eine bessere Qualität.
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