München (csr-news) > Rund 4,5 Millionen Besucher pro Jahr und mehr als 100 Millionen Fahrten kennzeichnen den Europapark Rust. Er gehört mit seinen 94 Hektar unzähligen Attraktionen und mehreren Hotels zu den großen Freizeitparks in Deutschland. Für die Betreiberfamilie Mack hat Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert. Die hat sie sich jetzt vom TÜV SÜD zertifizieren lassen.
Zwar liegen Freizeitparks oft im Grünen, das sagt allerdings noch wenig über ihre Umweltverträglichkeit aus. Ganz im Gegenteil, neben den Heerscharen von Besuchern, die meist mit dem Auto anreisen, verbrauchen Freizeitparks Unmengen Energie und Fläche. Fahrgeschäfte werden immer spektakulärer, Technologien immer aufwendiger – in der Freizeitbranche sind dem Wettbewerb der Superlative keine Grenzen gesetzt. “Für die breite Akzeptanz in der Bevölkerung sollten Freizeitparks überzeugend darstellen, dass sie ressourcenschonend arbeiten”, sagt Ernst Donislreiter, Business Line Manager beim TÜV SÜD in München. “Mit unserem Zertifikat ‘Green Amusement Park’ können Betreiber auf der ganzen Welt zum ersten Mal die Nachhaltigkeit ihres Freizeitparks dokumentieren“.
Die Themen Verantwortung und Nachhaltigkeit sind also auch in der Spaß- und Freizeitindustrie angekommen. Allerdings nicht als Mode-Thema, wir Europa-Park-Betreiber Roland Mack bekräftigt. “Das Thema Nachhaltigkeit – insbesondere der Umgang mit Energie und Ressourcen – wird uns und die nachfolgenden Generationen beschäftigen”, so Mack. “Als Familienunternehmen sind wir uns unserer Verantwortung voll bewusst“. Und die endet nicht beim Strom sparen. Gut 15 Millionen Euro hat die Familien für die neue Saison investiert und dabei unter anderem ein neues Märchendorf geschaffen. Dieses liegt in einem Gebiet mit sehr altem Baumbestand, dennoch musste kein Baum weichen, stattdessen wurden weitere Bäume gepflanzt und Grünflächen geschaffen. Ein Punkt, der den TÜV-Prüfern gefiel und deshalb positiv in die Gesamtwertung einfloss. Rund sechs Monate haben die TÜV-SÜD-Experten die Fahrgeschäfte und die fünf angrenzenden Hotelanlagen mit Blick auf Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Umweltverträglichkeit und technische Qualität bewertet. Das Ziel bestand darin, mögliche Optimierungs- und Einsparpotenziale beispielsweise beim Betrieb der Fahrgeschäfte und in der Gebäudetechnik aufzudecken, den Energiebedarf insgesamt zu senken sowie Nachhaltigkeitspotenziale und Risiken insbesondere mit Blick auf Umwelt und Gesundheit zu identifizieren.
Insgesamt konnte der Europa-Park überzeugen und wurde deshalb als erster Freizeitpark weltweit mit dem neuen TÜV-Zertifikat „Green Amusement Park“ ausgezeichnet. Vor allem im Bereich Energieeffizienz konnten die Betreiber Bestnoten einheimsen, positiv bewertet wurde auch der Einsatz von regenerativen Energien und die Energieerzeugung mit Fotovoltaikanlagen, Wärmepumpen und einem Wasserkraftwerk. Trotzdem haben die Betreiber auch Hausaufgaben bekommen und Ansätze für weiteres Verbesserungspotenzial erhalten. Mit dem Ergebnis von TÜV SÜD und mit der Zertifizierung sind wir sehr zufrieden. Gleichzeitig wissen wir auch, dass wir nicht am Ende unserer Bemühungen sind”, betont Park-Betreiber Mack. “Wir müssen an diesem wichtigen Thema konsequent weiterarbeiten“.