Dhaka (csr-news) – Es ist der nach China zweitgrößte Textillieferant der Welt und ein absolutes Niedriglohnland: Bangladesch. Für den aufstrebenden, im Osten Indiens gelegenen Staat sind Textilien mit ihrem 75-prozentigen Anteil am Außenhandelsaufkommen der wichtigste Wirtschaftszweig. Doch spätestens seit verheerende Fabrikbrände das Leben hunderter Arbeiterinnen zerstört haben, schaut die Welt genauer hin: Unter welchen Bedingungen werden in Bangladesch Textilien produziert? Wie können globale Handelsketten dazu beitragen, dass sich Wirtschaft und Gesellschaft entwickeln – und nicht nur einige Bangladescher reicher werden? Für CSR NEWS ist Achim Halfmann derzeit in der Landeshauptstadt Dhaka und spricht mit Experten aus dem Textilsektor. Im Vorfeld hat CSR NEWS Textilhandelsketten danach gefragt, wie sie es mit ihrem Warenbezug aus Bangladesch halten. Hier zwei erste Beispiele:
Ernsting’s family
bezieht Textilien aus Bangladesch, allerdings ist deren Anteil gemessen am gesamten Sourcing gering. Hauptlieferländer sind China, Indien und die Türkei, – in Bangladesch seien es maximal 10 Lieferanten, so ein Unternehmenssprecher. Ernsting’s family ist Mitglied der Business Social Compliance Initiative (BSCI) und verpflichtet seine Zulieferer auf einen am BSCI-Verhaltenskodex orientierten Code of Conduct. Als BSCI-Mitglied nimmt das Unternehmen an Audits und Lieferantenüberprüfungen durch unabhängige Prüfbüros und BSCI-Auditoren teil, 19 Audits waren es im Jahr 2011 in Bangladesch. Und Ernsting’s family arbeitet mit den OTTO-Büros vor Ort zusammen, deren Social Compliance Officers im ständigen Dialog mit den Lieferanten stehen.
s.Oliver
ist mit einer eigenen Beschaffungsagentur in Bangladesch vertreten. Bei der Auswahl der Lieferanten legt das Unternehmen auch soziale und ökologische Aspekte zugrunde. Der Sprecher weiter: „Da s.Oliver an langfristigen Geschäftsbeziehungen interessiert ist, möchten wir unsere Lieferanten durch gezielte Qualifizierungsmaßnahmen in den Bereichen Sozialstandards und Umweltschutz stetig verbessern.“ Den Geschäftsverbindungen liegt ein Code of Conduct zugrunde, dessen Einhaltung von einem unternehmenseigenen „Sustainability Team“ durch regelmäßige Fabrikbedingungen überprüft wird. Bei der Feststellung von Verstößen werden mit dem Lieferanten Verbesserungsmaßnahmen festgelegt. Als Mitglied der Fair Labor Association lässt s.Oliver das eigene System durch Verifizierungsaudits überprüfen.
Lesen Sie >> hier erste Reiseeindrücke aus Dhaka.