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Mittelständler machen sich fit für den demografischen Wandel

Auf dem ersten Demografiegipfel der Bundesregierung hat Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich mehr Bereitschaft zur Veränderung gefordert. Unternehmen genauso wie der öffentliche Dienst müssen sich für ein moderneres Personalmanagement einsetzen, um unseren Wohlstand auch in Zukunft zu sichern. Was dies für Mittelständler bedeutet, will die Unternehmer-Initiative „Future“ mit ihrem Projekt „DemografieFit“ zeigen.

Berlin (csr-news) > Auf dem ersten Demografiegipfel der Bundesregierung hat Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich mehr Bereitschaft zur Veränderung gefordert. Unternehmen genauso wie der öffentliche Dienst müssen sich für ein moderneres Personalmanagement einsetzen, um unseren Wohlstand auch in Zukunft zu sichern. Was dies für Mittelständler bedeutet, will die Unternehmer-Initiative „Future“ mit ihrem Projekt „DemografieFit“ zeigen.

Der demografische Wandel wird weitreichende Folgen für die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt haben, an diesem Punkt sind die Zahlen eindeutig. Nach neuesten Berechnungen wird die deutsche Bevölkerung in den nächsten fünfzig Jahren um rund ein Fünftel schrumpfen. Jeder dritte Bürger wird dann älter als 65 Jahre alt sein. Erste Anzeichen sind bereits jetzt erkennbar, Lehrstellen können nicht mehr besetzt werden und immer mehr Unternehmen klagen über einen Mangel an Fachkräften. Betroffen sind nahezu alle Branchen und Berufe. Nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit wird sich dieses Problem in den nächsten Jahren eher noch verschärfen. Für Bundeskanzlerin Angela Merkel hat der demografische Wandel für Deutschland eine ähnlich hohe Bedeutung wie die Globalisierung, wie sie auf dem heutigen Gipfel sagte. DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann betonte vor dagegen die großen Anstrengungen der Unternehmen zur Fachkräftesicherung. Dem widerspricht eine Untersuchung der IG Metall. Diese hatte ihre Betriebsräte zur Situation in den Unternehmen vor Ort befragt und festgestellt, dass in den Unternehmen kaum Rücksicht auf die Bedürfnisse älterer Arbeitnehmer genommen wird. In 92 Prozent der Unternehmen gäbe es praktisch keine oder nur wenige Maßnahmen zur altersgerechten Arbeitsgestaltung (wir berichteten).

Dennoch wird der demografische Wandel von vielen kleinen und mittleren Unternehmen als Herausforderung erkannt. Gerade für mittelständische Betriebe wird es überlebenswichtig, ihre Fachkräfte zu halten und für neue Mitarbeiter attraktiv zu werden. Wie das gehen kann, soll in dem aktuellen Projekt „DemografieFit“ der Unternehmer-Initiative „Future“ gezeigt werden. Ein Jahr lang werden sich sechs Unternehmen aus dem Münsterland und acht Unternehmen aus Mittelhessen gemeinsam über alternde Belegschaften, höhere Arbeitsbelastung und fehlende Nachwuchskräfte austauschen und Lösungsansätze suchen. Es ist erklärtes Ziel des Projekts, die Kompetenz und Leistungsstärke der Belegschaften zu sichern und zu entwickeln. Für jedes der beteiligten Unternehmen werden Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten systematisch festgestellt und anschließend praxisorientiert bearbeitet. Dabei soll der gegenseitige Erfahrungsaustausch sowie die Unterstützung durch externe Beratung den Teilnehmern helfen. Insgesamt fünf Handlungsfelder werden bearbeitet: die Personalgewinnung und –bindung, die Personal- und Kompetenzentwicklung, der betriebliche Gesundheitsschutz, die Work-Life-Blance sowie die Führungs- und Unternehmenskultur. Wo die beteiligten Unternehmen ihren Schwerpunkt setzen, entscheiden sie allerdings selbst. Dies kann je nach betrieblicher Situation beispielsweise die Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit, die gesundheitliche Prävention oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sein. Am Ende steht ein Bericht, in dem die Ergebnisse zusammengefasst sind, zudem wird über eine Auszeichnung nachgedacht, die auch nach außen zeigen soll, dass sich ein Unternehmen „DemografieFit“ gemacht hat. Nach den Pilotgruppen im Münsterland und Mittelhessen soll jedes Jahr eine weitere Gruppe folgen. Informationen dazu gibt es bei „Future“.

Informationen zum Thema: Demografie-Strategie der Bundesregierung


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