Berlin (csr-news) – Die Outdoor-Branche profitiert von niedrigen Löhnen und vielen Überstunden der Näherinnen in Asien. Das stellt die Stiftung Warentest in dem CSR-Teil ihrer Untersuchung der Funktionsjacken fest. Die meisten der getesteten Jacken kommen aus China, wo in der Region Jiangmen ein Mindestlohn von umgerechnet 122 Euro gelte. Um eine vierköpfige Familie zu ernähren, brauche ein Arbeiter nach Berechnungen der Asian Floor Wage Alliance 288 Euro im Monat – mehr als das Doppelte. Die erreicht er nicht, auch nicht mit fast 90 Überstunden pro Monat, die die Warentester in einer Fabrik vorfanden. Damit beschäftigt sich der heutige Videokommentar:
Bei 17 Anbietern von Funktionsjacken wollte die Stiftung Einblick in die Zulieferketten nehmen. Die Anbieter Berghaus, Columbia, Haglöfs und Patagonia verweigerten jede Auskunft. Maier Sports und North Face beantworten zwar einen Fragebogen, ließen aber keinen Blick in ihre Nähfabriken in China und Bangladesch zu. Das größte Engagement bescheinigen die Warentester Adidas, Jack Wolfskin und Schöffel. „Adidas zeigt, dass in einer Nähfabrik gute Produktionsbedingungen möglich sind“, heißt es in dem Bericht.
Ansonsten weisen die Warentester auf ungelöste Herausforderungen: Etwa dass kaum ein Unternehmen die Arbeitsbedingungen bei den Zulieferern seiner Nähfabriken kennt. Und während die Nähfabriken in Sachen Umweltschutz Fortschritte verzeichnen könnten, seien auch auf diesem Gebiet die Zustände bei den Webern, Färbern und Knopfherstellern weitestgehend unbekannt.
Die Studie der Stiftung Warentest zur CSR in der Outdoor-Branche