Zürich (csr-news) – Studierende der Betriebsökonomie und des Marketingmanagements an der Höheren Fachschule SIB in Zürich sollen neu zu Beginn ihres Studiums für die Thematik «Nachhaltiges Wirtschaften» sensibilisiert werden.
Von Andrea Müller
Die Studierenden der obengenannten berufsbegleitenden Lehrgänge bringen als Mindestanforderung einen Lehrabschluss mit und entscheiden sich, in drei Jahren ein schweizweit anerkanntes Diplom zu erlangen. Das Studium soll ihnen einerseits theoretische Kenntnisse vermitteln, aber der Praxisbezug ist dabei zentral. Es geht also immer auch darum aufzuzeigen, wie das Erlernte im Berufsalltag angewendet werden könnte.
Das SIB ist überzeugt, dass, wer in Zukunft für neue berufliche Herausforderungen gerüstet zu sein will, auch Kompetenzen hinsichtlich “Nachhaltigem Wirtschaften” mitbringen sollte. Dieses Rüstzeug sollen sich die Studierenden einerseits in den einzelnen Studienfächern vermehrt an konkreten Beispielen zu «Nachhaltigem Wirtschaften» erarbeiten, andererseits gilt es, sie zu Beginn des Studiums für das Thema zu sensibilisieren. Dies soll aber nicht in der klassischen Unterrichtsform im Klassenzimmer geschehen, sondern in Form eines Einführungstages – dem «Zukunftstag -Nachhaltiges Wirtschaften».
Am 17. November 2023 war es erstmals so weit: Der Tag fand an der Umwelt Arena in Spreitenbach statt, deren Motto «Umwelt und Nachhaltigkeit – Besuchen. Erfahren. Umsetzen» ist. Konkret bedeutet das, dass Schweizer Firmen ihre innovativen Lösungen zu Themen wie Mobilität, Energie, Ernährung, Konsum oder umweltgerechtes Bauen eingebettet in Ausstellungen zeigen. Dazu gehören neben Informationen und Gegenständen auch Interaktionen mit den Besucher*innen .
>Nach einer theoretischen Einführung zum Auftakt, erwartete die Studierenden der erste Blick in die Praxis. Ein Unternehmen, für welches Nachhaltigkeit die DNA des Kerngeschäfts ausmacht, wurde vorgestellt. Im Besonderen ging es dabei darum, die Motivation, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren eines Unternehmens aufzuzeigen, welches ganz auf die Karte Nachhaltigkeit setzt. Der Referent stellte sich anschliessend den Fragen der Studierenden. Zum Abschluss der Veranstaltung erhielt eine zweite Firma eine Bühne. Bei diesem Unternehmen liegt der primäre Fokus nicht auf Nachhaltigkeit, aber Nachhaltigkeit gilt als wichtiger Teilaspekt für die Geschäftstätigkeit. Hier galt es, die Herausforderungen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit ins Zentrum zu stellen – u.a. interne Herausforderungen oder die Thematik Glaubwürdigkeit. Aus den Fragen an die beiden Referenten wurde deutlich, dass die Studierenden die Geschäftstätigkeit von Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit mit kritischem Blick betrachten und sich mehr Verbindlichkeit und Nachprüfbarkeit wünschen würden. An den Nachhaltigkeitsversprechen von Firmen scheinen sie doch – zum Teil berechtigte – Zweifel zu haben. Diese gilt es nun im Verlauf des Studiums zu benennen und Instrumente und Konzepte vorzustellen, mit denen Unternehmen Nachhaltigkeit sichtbar verbindlicher umsetzen können.
Am Nachmittag wurde die Umwelt Arena mit ihren Ausstellungen für Führungen und einen Postenlauf genutzt, so dass sich die Studierenden ein Bild davon machen konnten, mit welchen Produkten, Dienstleistungen, Projekten Firmen nachhaltiger wirtschaften wollen. Dass es bereits konkrete Umsetzungsmöglichkeiten gibt, soll motivieren, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und sei es nur, weil erkannt wird, dass Kenntnisse von «Nachhaltigem Wirtschaften» wichtig sind für die berufliche Qualifikation der Zukunft.
Erste Rückmeldungen der Studierenden sind so weit positiv, so dass sich das Team für die nächste Durchführung ans Finetuning machen kann.
Andrea Müller
ist Dozentin am Schweizerischen Institut für Betriebsökonomie (SIB)