Essen (Gastbeitrag) – Was liegt näher, als die Gesellschaft bei der Umsetzung von CSR-Projekten einzubeziehen – mit der Gesellschaft für die Gesellschaft etwas tun? Heute ist es auf Grund der modernen Internettechnologien ein Einfaches geworden, unsere Gesellschaft in ihrer ganzen Breite zu erreichen. Das Internet bietet ein enormes Volumen an Daten und Informationsaustausch-Möglichkeiten. Eine große Transparenz, vernetzte Strukturen, Peer Production, Kollaborationen und interessen-fokussierte Netzwerkgemeinschaften sind die Folge. Über einen Aufruf zur direkten oder indirekten Unterstützung und Teilnahme an einem CSR-Projekt lässt sich sehr schnell eine ganze Crowd an Internetnutzern für das Projekt gewinnen.
Ein Beitrag von Ines Maione, clickworker.com
Crowdsourcing ist eine Wortkombination aus Crowd und Outsourcing. Im Gegensatz zum Outsourcing meint Crowdsourcing jedoch nicht die Auslagerung von Unternehmensaufgaben und –strukturen an Drittunternehmen, sondern die Auslagerung auf die Intelligenz und die Arbeitskraft einer Masse von Internetnutzern. Das bekannteste Beispiel ist wohl die Enzyklopädie „Wikipedia“, bei der Internetznutzer ihren Beitrag und ihre Leistung kostenlos zur Verfügung stellen.
Es gibt aber auch eine Vielzahl an professionellen Crowdsourcing-Anbietern: Unternehmen, die eine eigene Crowd aufbauen und eine Plattform anbieten, auf der sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen Aufträge verschiedenster Art vergeben können. Die Aufträge werden von der aus qualifizierten Freelancern bestehenden Crowd über das Internet bearbeitet.
Kreativ-Aufgaben werden zumeist in Form von Ausschreibungen angeboten, bei der nur der Gewinner eine Bezahlung erhält. Aufgaben wie die Erstellung kurzer Texte, Übersetzungen, Verschlagwortungen, Kategorisierung, Umfragen und Web-Recherchen hingegen, in Form von Mikrojobs, für die jeder Internetnutzer, der die Aufgabe korrekt erledigt hat, ein vorab festgelegtes Honorar erhält.
Es ist beeindruckend, was die Crowd über das Internet alles bewegen und gemeinsam schaffen kann. Besonders imponierend ist es, wenn diese Kräfte wirken, um gemeinnützige CSR-Projekte umzusetzen oder zu fördern. Hier gibt es bereits zahlreiche positive Beispiele:
Greenwala
Greenwala ist eine Community-Site, die sich an Menschen richtet, die die Welt ein wenig ökologischer machen möchten und auch selber einen „grünen“ Lebensstil führen oder diesen anstreben. Auf der Site tauscht sich die Community über ökologisch wertvolle und nachhaltige Produkte, Tipps und Tricks aus und diskutiert über CSR-Aktionen von Unternehmen im Bereich Umwelt sowie über die Umweltverträglichkeit hergestellter Produkte. Darüber hinaus eröffnet die Site den Nutzern die Möglichkeit, sich aktiv in „grüne“ Kampagnen einzubringen oder diese in diversen Formen zu fördern und zu unterstützen.
Wheelmap
Die Wheelmap ist ein Projekt des SOZIALHELDEN e.V. Auf der interaktiven Karte unter www.wheelmap.org kann jeder ganz leicht rollstuhlgerechte Orte finden, eintragen und über ein Ampelsystem bewerten – weltweit. Die seit 2010 verfügbare Karte soll Rollstuhlfahrern und Menschen mit anderen Mobilitätseinschränkungen helfen, ihren Tag planbarer zu gestalten. Die Wheelmap ist als kostenlose App auch für mobile Endgeräte verfügbar. So kann die Karte unterwegs auch über das Smartphone genutzt werden.
Das Weihnachtswichtelroulette von Spieltz
Das CSR-Projekt „Weihnachtswichtelroulette“ ist eine Initiative der Kommunikationswerkstatt Köln und des Spieleverlags Spieltz. Über das Internet wurde dazu aufgerufen, sich aktiv an der Gestaltung der Spielinhalte zu beteiligen und ein Wichtelbild zu schicken sowie eine Wichtel-Kurzgeschichte zu schreiben. Die Erlöse aus den Spielverkäufen ging vollständig an ein Hilfsprojekt, das in Burundi Schulen baut: www.project-human-aid.de.
OpenIDEO
OpenIDEO.com ist eine Online-Plattform für kreative Köpfe, die etwas bewegen möchten. Die Plattform kann gegen eine Lizenzgebühr von Unternehmen eingesetzt werden, die die kreative Crowd nutzen möchte, um eigene CSR-Projekte umzusetzen. Die Crowd entwickelt gemeinsam Ideen und Lösungen bis hin zu kompletten Konzepten für Projekte und Herausforderungen aus sozialen Bereichen wie Hungerhilfe, verbesserte Bildung in Entwicklungsländern, Wasserversorgung, medizinische Versorgung, u.v.m.
Ushahidi
Die Internet-Plattform Ushahidi.com hilft, Katastrophennachrichten zu bündeln und Krisen zu bewältigen. Freiwillige aus der Crowd senden Informationen zu Krisenfällen wie Erdbeben, Ölverschmutzungen, politischen Unruhen etc. per SMS, E-Mail oder Twitter an die Plattform. Ushahidi verifiziert die Informationen und führt sie auf einer Karte visuell zusammen. Hilfsorganisationen können so einen schnellen Überblick bekommen, wo mögliche Opfer zu finden sind, Nahrung und weitere Hilfe benötigt wird.
Samasource
Seit 2008 vermittelt das Non-profit Crowdsourcing Unternehmen Jobs, die am Computer erledigt werden können, an arme Menschen in Entwicklungsländern. Unternehmen können über die Plattform von Samasource Aufgaben aus den Bereichen Text & Content, Data Mining & Tagging sowie Transkriptionen von Audio und Video-Dateien als Projekt hochladen und erledigen lassen. Das Team von Samasource leitet daraus einzelne Aufgaben ab und verteilt die Jobs.
clickworker.com
clickworker.com ist einer der führenden Anbieter von professionellem Crowdsourcing. Das weltweit agierende Unternehmen sieht gesellschaftliches Engagement als selbstverständlich an. Es unterstützt soziale Projekte mit dem eigenen Netzwerkes von über 220.000 sogenannten Clickworkern. clickworker.com wird seiner Verantwortung gegenüber der globalen Umwelt und Gesellschaft gerecht, indem sie ihre Stärken – die große und internationale Crowd, ihre Technologie und Services – nutzen, um auch soziale und ökologische Projekte zu unterstützen und umzusetzen. CSR-Projekte von clickworker.com sind das „Netz gegen Nazis“, das Projekt „steps for children“ und eine umfangreiche Kooperation mit dem “George Eastman House International Museum of Photography & Film” in Rochester (New York).