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Lebenshilfe-Werkstätten entdecken Marktlücken

Um integrative und innovative Arbeitsplätze für Menschen mit geistiger Behinderung geht es derzeit beim 12. Werkstätten-Treffen der Bundesvereinigung Lebenshilfe. 250 Führungskräfte aus Werkstätten für behinderte Menschen tagen noch bis zum 27. April in Münster. Die Tagung trägt den Titel „Werkstätten stellen sich dem Markt“ und wurde gestern vom Bundesvorsitzenden der Lebenshilfe, Robert Antretter, eröffnet.

Für ihre bundesweit rund 80.000 Werkstattbeschäftigten will die Lebenshilfe Angebote schaffen, die sich an den Wünschen und Bedürfnissen der behinderten Menschen orientieren. „Unsere Werkstätten verstehen sich als soziale Unternehmen, die Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt schaffen“, so der Bundesvorsitzende. Wenngleich für die meisten geistig behinderten Frauen und Männer die Werkstatt unverzichtbar sei.

Mit Service und Freundlichkeit in die Gewinnzone

Integrative Arbeitsplätze entstehen beispielsweise in gastronomischen Betrieben, die Personal mit geistiger Behinderung im Service einsetzen. Auch die so genannten CAP-Märkte, von denen es mittlerweile mehr als 40 in Deutschland gibt, zählen zu den Rennern der vergangenen Jahre: Dort, wo Supermarkt-Ketten ihre Läden wegen mangelnder Rentabilität schließen, springen die Lebenshilfe und andere Träger der Behindertenhilfe in die Marktlücke. Mit Erfolg für alle Seiten: Die Kunden sind angetan von der Freundlichkeit der behinderten Mitarbeiter und dankbar für den Erhalt der nahen Einkaufsmöglichkeit. Die CAP-Märkte schreiben schwarze Zahlen, und die behinderten Menschen arbeiten mitten in der Gesellschaft.

Zu den zukunftsweisenden Projekten, die in Münster vorgestellt werden, zählt auch die städtische Eissporthalle in Solingen, deren defizitärer Betrieb von der örtlichen Lebenshilfe übernommen und in die Gewinnzone geführt wurde. Heute arbeiten behinderte Menschen im Schlittschuhverleih und bedienen im Restaurant, sie halten die Halle sauber und pflegen die Außenflächen. Über sein integratives Catering-Team wird darüber hinaus Norbert Mussenbrock von der Münsteraner Dienstleistungsservice gGmbH, einer Tochtergesellschaft
der Westfalenfleiß-Werkstätten, berichten. (spe|26.04.2007)


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