Frankfurt a.M. (csr-news) – „Die naturnahe und traditionelle Haltung der Tiere liefert ein Naturprodukt“, mit diesem Statement wirbt Jan Lütje im Internet für seine Strickaccessoires aus Baby-Alpakawolle. Ein Schüleraustausch brachte den heutigen Familienunternehmer für ein Jahr nach Guatemala, durch ein Praktikum in Peru während des Studiums entstanden Kontakte zu kleineren Alpaka-Verarbeitern. Nach dem Studium gründete Lütje De Colores und beliefert heute den Fach- und Einzelhandel mit Mützen, Schals, Pulswärmern und Beinstulpen in 31 Farben.
Alpakas leben im Andenraum – überwiegend in Peru – in Höhenlagen zwischen 3.000 und 5.000 Metern. In den kargen Landschaften grasen sie auf großflächigen Weiden. Durch den federnden Gang der Tiere wird der Boden geschont. Für Agro-Konzerne sei die Alpaka-Haltung nicht wirtschaftlich, sagt Lütje. Bauern betrieben die Alpaka-Haltung häufig mit 200 bis 400 Tieren im Nebenerwerb, der Lohn sei karg und die Diversifizierung der Einkommensquellen sichere die Existenz. Die Bauern „bekommen natürlich zu wenig“, sagt Lütje. Es gebe Projekte, um das zu verändern. Ein Problem seien die ungeklärten Besitzverhältnisse des Weidelandes, was einer durchgehenden GOTS-Zertifizierung entgegenstehe.
In Peru seien Verarbeitung und Vertrieb von Alpaka-Wolle durch zwei Großkonzerne geprägt: die Michell Group und die Inca Group. De Colores bezieht von der Inca-Group, wo die Alpakawolle gesponnen und gefärbt werde – wobei zahlreiche Nachhaltigkeitszertifikate die ökologische Sorgfalt dokumentierten. Auch das Stricken beauftragt Lütje in Peru, in einem Fair Trade-zertifizierten Unternehmen, damit die „Wertschöpfungskette in dem Land bleibt, in dem der Rohstoff hergestellt wird“.
De Colores bietet wenige Styles in vielen Farben, mit wenigen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Das half durch die Pandemiejahre. „Wir hatten natürlich Sorgen“, sagt Lütje. Die Strickereien in Peru litten unter Auftragsstornierungen. „Wir haben unsere Bestellungen aufgestockt.“ So blieben Lieferstrukturen erhalten und am Ende der Pandemiezeit war De Colores lieferfähig.
De Colores im Internet: https://decolores.de/
Das Gespräch mit Jan Lütje führte Achim Halfmann auf der 52. Innatex. Lesen Sie auch das > Gespräch mit Jane Bredstrup von Jalfe.
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