Berlin (csr-news) – In einer gemeinsamen Recherche mit Zeit Online setzt sich abgeordnetenwatch.de kritisch mit dem Verein „Die Familienunternehmer e.V.“ auseinander. „Abgeordnete beklagen das aggressive Vorgehen des Verbandes“, heißt es in dem Text.
abgeordnetenwatch.de hat das Lobbyregister des Bundestags eingesehen: Danach haben die „Familienunternehmer“ 2021 rund drei Millionen Euro für Lobbyarbeit ausgegeben. In dem Recherchetext kommt der grüne Bundestagsabgeordnete Anton Hofreiter zu Wort, der über die “Familienunternehmer” sagt, sie gingen teilweise “aggressiver vor als die Waffen- und Chemieindustrie”.
abgeordnetenwatch.de und Zeit Online konnten interne Protokolle des Vereins einsehen. Als Beispiel für das Vorgehen der „Familienunternehmer“ wird deren Engagement gegen das „Verantwortungseigentum“, die Idee einer neuen Rechtsform für Unternehmen, angeführt. Hinter der Idee stehen Unternehmen wie Weleda, Einhorn oder die BMW Foundation Herbert Quandt; vertreten wird sie von der “Stiftung Verantwortungseigentum”. Im Recherchetext heißt es dazu: „Zuerst, so beschreibt es die Stiftung, zeigten sich Abgeordnete begeistert vom Modell – und verstummten dann wieder. Meist nach Intervention der ‚Familienunternehmer‘. Sogar Spitzenpolitiker:innen hätten angerufen und gesagt: Solange der Verband der ‚Familienunternehmer‘ dagegen sei, hätte das Vorhaben keine Chance.“
Im Blick auf die Klimapolitik werbe der Lobbyverband dafür, dass alles so bleibe, wie es ist. Die „Familienunternehmer“ fürchteten zudem eine neue „Gerechtigkeitsdebatte“ und engagierten sich gegen die Vermögenssteuer. Zu dem Vorwurf einer aggressiven Interessendurchsetzung wollten sich die “Familienunternehmer” laut abgeordnetenwatch.de nicht direkt äußern.
Der Link zum Bericht: https://www.abgeordnetenwatch.de/recherchen/lobbyismus/die-lobbymacht-der-familienunternehmer