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Ökonomen und Politiker unterstützen Anti-Banken-Proteste

Ökonomen und Politiker in Deutschland unterstützen die für Samstag geplanten Anti-Banken-Proteste in Deutschland. Die Proteste der „Occupy-Wall-Street“-Bewegung in den USA seien „absolut berechtigt, und es wäre wünschenswert, sie würden sich auf Deutschland ausdehnen“, sagte der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, Internet-Ausgabe des „Handelsblatts“.

Düsseldorf > Ökonomen und Politiker in Deutschland unterstützen die für Samstag geplanten Anti-Banken-Proteste in Deutschland. Die Proteste der „Occupy-Wall-Street“-Bewegung in den USA seien „absolut berechtigt, und es wäre wünschenswert, sie würden sich auf Deutschland ausdehnen“, sagte der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, am Freitag der Internet-Ausgabe des „Handelsblatts“. Der Direktor des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), Klaus Zimmermann, sagte, das Unbehagen über die Auswüchse auf den Finanzmärkten habe inzwischen die Mitte der Gesellschaft erreicht. Die Politik müsse dies ernst nehmen.

Vertreter von CDU, SPD und Grünen zeigten gegenüber „Handelsblatt Online“ ebenfalls Verständnis für den weltweiten Protesttag. „Die Steuerzahler lassen Dampf ab, wenn Banken erneut auf ihre Kosten gerettet werden müssen. Das ist nachvollziehbar“, sagte der finanzpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Klaus-Peter Flosbach (CDU), dem Online-Portal. Der Vize-Vorsitzende der Parlamentarischen Linken in der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Sieling, sagte die Proteste seien ein Signal, dass es so nicht mehr weitergehen könne. Deutschland müsse „in Sachen durchgreifende Regulierung endlich vorangehen“. Sonst werde die Finanzkrise schnell zur Demokratiekrise.

Der Grünen-Finanzexperte Gerhard Schick kündigte an, an den Demonstrationen in Frankfurt am Main teilnehmen zu wollen. Nicht nur in den USA sehe sich die breite Mehrheit der Menschen inzwischen von der wirtschaftlichen Entwicklung abgehängt, während wenige ihren Reichtum stark hätten vergrößern können, sagte Schick. „Diese Entwicklung gilt leider auch für Europa und konkret für Deutschland.“

In 878 Städten in 78 Ländern sollen den Organisatoren von „15. Oktober“ zufolge am Samstag Protestaktionen gegen das Finanzsystem und gegen soziale Ungerechtigkeit stattfinden. Laut der Bewegung „Occupy: Frankfurt!“ sind dabei in mehr als 50 deutschen Städten Demonstrationen und Kundgebungen geplant. Unter anderem will die Bewegung am Samstagabend eine Mahnwache vor der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main einrichten und dort zelten, ähnlich wie die Teilnehmer der New Yorker Bewegung „Occupy Wall Street“.


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